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Garne gar erstaunt; denn er wußte nicht wie das geschehen war.

„So fängt man die Vögel, die aus dem Walde kommen – sprach der Vogelsteller, laut lachend – deine rothen Federn sind mir eben recht. Du bist wohl ein verschlagener Fuchs, bleibe bei mir, ich lehre dich auch die Vögel fangen!“

Goldner war gleich dabei. Ihm däuchte unter den Vögeln ein gar lustig Leben, zumal er ganz die Hoffnung aufgegeben hatte, die Hütte seines Vaters wieder zu finden.

„Laß erproben, was du gelernt hast,“ sprach der Vogelsteller nach einigen Tagen zu ihm. Goldner zog die Garne, und bei dem ersten Zuge fing er einen schneeweißen Finken.

„Packe dich mit diesem weißen Finken!“ schrie der Vogelsteller; „du hast es mit dem Bösen zu thun!“ und so stieß er ihn gar unsanft von der Wiese, indem er den weißen Finken, den ihm Goldner gereicht hatte, unter

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/329&oldid=- (Version vom 1.8.2018)