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war er doch der stärkste von allen und der größte.

So oft die Kinder hinausgingen, so ging Goldner mit einem Baumzweige voran, anders wollte keins gehen, denn jedes fürchtete sich, zuerst auf ein Abenteuer zu stoßen; ging aber Goldner voran, so folgten sie freudig eins hinter dem andern nach, durch das dunkelste Dickicht, und wenn auch schon der Mond über dem Gebirge stand.

Eines Abends ergötzten sich die Knaben, auf dem Rückwege vom Vater, mit Spielen im Walde, und da hatte sich Goldner vor allen so sehr im Spiele ereifert, daß er so hell aussah, wie das Abendroth. „Laßt uns zurückgehen,“ sprach der älteste, „es scheint dunkel zu werden.“ „Seht da, der Mond!“ sprach der zweite. Da kam es licht zwischen den dunkeln Tannen hervor, und eine Frauengestalt wie der Mond setzte sich auf einen der moosigen Steine, spann mit einer krystallenen

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 287. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/326&oldid=- (Version vom 1.8.2018)