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erleuchtete Geisterseher sehen ihn. Andere hören sein Blöken, mehrere aber fühlen seine zentnerschwere Last, wenn er sich auf ihre Schultern oder ihre Hüften setzt, oder, als Alp, sie des Nachts auf ihrem Lager niederdrückt, so daß sie kaum zu athmen vermögen.

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Diese Volkssage, wahrscheinlich aus dem 15sten Jahrhundert, unterscheidet sich von den meisten der ältern Volkssagen, – welche die Namensbestimmungen selten ohne Veränderungen enthalten, was oft bedeutende Verschiedenheiten in den Erzählungen veranlaßt, – dadurch, daß das Volk die Namen: Hartung, Hiersche, Probst u. s. w., noch jetzt bei ihrer Erzählung nennt. Auch möchte dieß ein Beweis seyn, daß hier ein wirkliches historisches Factum zum Grunde liegt, das sich, bis auf kleine Umstände, dem Gedächtniß fest eingedrückt hat.

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/318&oldid=- (Version vom 1.8.2018)