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der Stirn, sondern kehrte ihm oft den Rücken zu, und knurrte und brummte. Schon entfielen ihr Klagen über ihr elendes Schicksal, über grobe Arbeiten, zu denen ihre Hände nicht gemacht wären, über Nichtschätzung ihrer Verdienste, und dergleichen mehr. Hartung starrte sein Weib an, verstand selten, was sie sagte, und konnte nicht errathen, woher ihr solche Gelehrsamkeit kam.

Bald verleidete Ilsabe ihrem Manne das Haus so, daß er sich nicht mehr um Weib, Kind und Wirthschaft bekümmerte, und auf den Feldern voll Unmuth umherirrte. Hier trafen den Einsamen sein Schwager Hierscha und sein nächster Nachbar Probst. Anfangs wollte ihnen Hartung nicht zur Rede stehen. Aber sie, die längst schon, durch das Gerücht von einem blökenden Gespenste, das aus dem Mönchenholze nach Hartungs Hofe zu gehe, aufmerksam gemacht, das Gespenst selbst beim Hereinschlüpfen in das Haus belauert hatten,

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/311&oldid=- (Version vom 1.8.2018)