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verwalteten, oder denen die Einhebung der Erbenzinsen und Lehnsgefälle übertragen war, in einer sehr behaglichen Lage. Sie lebten hier, nach ihrem Ausdruck, wie Freiherren, und versagten sich keinen Wunsch. Eins ihrer Hauptgeschäfte war, hübsche Weibleins zu berücken. Bei vorkommenden Zweifeln waren sie ja Gebieter über Kirchenbuße und Absolution.

Unter diesen Klosterherren Konradsburgs war auch Bruder Markus. Er hatte die Aufsicht über die weitläufigen Forste des Klosters, die sich mehrere Meilen weit in die Harzgebirge erstreckten. Eins dieser Gehölze lag dicht bei Stangerode, und heißt noch jetzt das Mönchsholz. Da es ihm aber wahrscheinlich mehr um menschliche Gesellschaft, als um der Forsten Wachsthum, zu thun war, so wußte er es bei einer Abtswahl dahin zu bringen, daß ihm auch die Einhebung der Zinsen in mehrern Ortschaften aufgetragen wurde,

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/309&oldid=- (Version vom 1.8.2018)