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Dörfchen. Nichts gefiel ihm, nichts schmeckte ihm mehr. Aber eingedenk der Worte: von hier nie wieder zurückkehren zu können, verbarg er den geheimen Kummer in seinem Innern, und nur wenn das dicke Gebüsch der Gärten ihn umgab, dann weinte er bitterlich. Sahen ihn die drei Schwestern, so zwang er sich, freundlich zu seyn, aber die Spuren des Kummers auf seinem Gesichte, die bleichen Wangen, die roth geweinten Augen, die konnte er nicht verbergen, und sie verriethen endlich den Streit in seinem Innern. Zutraulich fragten sie ihn oft, was ihm fehle, aber er verschwieg immer den wahren Grund, und suchte durch allerlei Entschuldigungen und Vorgeben von Kränklichkeit sie zu täuschen.

Einst lag er beim Untergang der Sonne auf weichem Rasen an einem Bache hingestreckt. Die ganze Natur um ihn her war so reizend, so üppig, so schwelgerisch. Alles

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/246&oldid=- (Version vom 1.8.2018)