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„Willst du bei uns bleiben?“ sprach eine der Jungfrauen weiter, „so sollst du uns willkommen seyn. Wisse aber, daß, wenn du erst drei Tage verweiltest, du dann nie wieder in deine Heimath zurückkehren kannst; denn du würdest dich nicht wieder an die obere Luft gewöhnen können, und sterben müssen.“

Die Freundlichkeit der Schwestern flößte dem Knaben Zutrauen ein. Sein kindliches Gemüth hatte kein Arg, und bald sprang er von seinem Lager auf, und rief fröhlich aus: „Ich bleibe bei euch!“

Nun führten ihn die Holden in ihrem großen Feenpallaste herum. Sie zeigten ihm die Pracht und die Schönheiten, mit denen ein Gemach immer reicher als das andere geschmückt war, und nicht satt konnte sich der in Dürftigkeit empor gewachsene Knabe sehen. Das flimmerte, das glänzte! Da gab’s Perlen, wie welsche Nüsse; Diamanten, wie Hühnereier. Das Gold lag in langen Stangen

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/244&oldid=- (Version vom 1.8.2018)