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ohne mich abthun, wozu ich ohnehin nicht mehr tauge!“ und ließ sich entschuldigen.

Aber da gab’s um den Kaiser herum Liebediener, Zungendrescher, Ohrenbläser. Die sagten: Huno ist ein Aufrührer, er widersetzt sich dem kaiserlichen Befehl, das darf man nicht leiden.

Da ließ Heinrich eine neue Ladung an ihn ergehen: daß er kommen solle und kommen müsse. Auch solle er einen starken Kämpfer mitbringen, der mit des Kaisers Kämpfern nach Frieser Art stritte.

„Nun, so will ich reisen,“ sprach der alte Huno, „Gott wird mir ja beistehen.“

In Begleitung seines Sohnes Friedrich reiste er nach Goslar. Dieser junge rüstige Mann wurde hier aufgefordert, des Vaters Unschuld durch einen Kampf mit einem Löwen zu beweisen; denn der Löwe war des Kaisers Kämpfer.

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/234&oldid=- (Version vom 1.8.2018)