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seine Zeche, ohne zu äußern, daß er bald, daß er überhaupt einmal wieder fortgehen werde. Beide waren an einander gewöhnt, und lebten gern beisammen.

Da es dem Bauer, nach einer so langen Reihe von Jahren gar nicht einfiel, daß sein Freund ihn je wieder verlassen könne, so kam es ihm um so unerwarteter, als Gabriel ihm einst ganz schlank sagte: er werde des andern Tags aufbrechen, nach Venedig zurückgehen, und nie wieder in diese Gegend kommen.

Alles im Hause ward betrübt über diese Nachricht, und Weib und Kind weinten, als gehe ihr Vater weg. Aber Gabriel ging doch. Beim Abschiede drückte er seinem biedern Hauswirthe recht herzlich die Hand, und sprach:

„Leb wohl, Hans, und laß dir zum Abschiede noch sagen: Es steht dir ein trauriges Geschick bevor. Du wirst einst in große Noth gerathen, wo du Geld und Freunde

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/183&oldid=- (Version vom 1.8.2018)