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einem bösen Zweck mußte der Teufel sich ihrer bedient haben.

Durch welche Kräfte der Stein, welcher beim Hainholze bei Zerbst liegt, dahin kam, ob ihn physische Revolutionen oder Menschenhände in diese flache sandige Gegend, wo kein Hügel, geschweige ein Gebirge zu finden ist, brachten, das möchte wohl eine nicht zu beantwortende Frage seyn. Eben so bleibt seine Bestimmung zweifelhaft. Vielleicht ist er der Denkstein eines gefallenen Helden, oder ein Opferaltar unsrer heidnischen Vorfahren, oder der Standpunkt für öffentliche Redner. Die Stücken Eisen, die man noch in ihm stecken sieht, sind wahrscheinlich abgebrochene Keile, womit man ihn vielleicht zu spalten versuchte.

Das Mährchen von ihm habe ich aus mündlichen Ueberlieferungen. Das vom Sennewitzer Stein erzählt Dreyhaupt in seiner Beschreibung des Saalkreises, Th. 2.

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/179&oldid=- (Version vom 1.8.2018)