Seite:Gottschalck Sagen und Volksmaehrchen der Deutschen.pdf/170

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Heinrich II. (aus der Schulenburgischen Familie) trat im Jahre 1270 seine Regierung als Bischof an. Da seine Stiftskirche in Havelberg 1279 von den Magdeburgern in Brand gesteckt worden war, so verlegte er seinen Sitz nach Wittstock. Als er nun einmal nach Pritzwalk ritt, überfiel ihn in der Gegend, wo sich die Geschichte mit dem Juden zugetragen hatte, eine heftige Krankheit. Man mußte ihn vom Pferde heben und auf die Erde legen. Er rief das heilige Sacrament an, that ein Gelübde, es fleißig zu besuchen, und – ward gesund.

Ein anderes Mal, als er dieß Mirakel von der Kanzel verkündigen wollte, sah er über der Grube, wo die Hostie gelegen hatte, den Himmel offen. Er weinte, und ließ durch seinen Kapellan diese Begebenheit dem Volke bekannt machen. Darauf baute er an dem Orte eine Kapelle, die noch steht. Auch zwang er den Pfarrer in Pritzwalk, die berühmte

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/170&oldid=- (Version vom 1.8.2018)