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     Dann, von keines Fürsten Male,
Nicht von seines Gartens Frucht,

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Noch des Rebengottes Schaale,

Würde dann mein Gaum versucht.

     Sterben wolt’ ich im Genusse,
Wie ihn deine Lippe beut,
Sterben in dem langen Kusse

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Wollustvoller Trunkenheit. –


     Kom, o kom und las uns sterben!
Mir entlodert schon der Geist.
Fluch vermachet sey dem Erben,
Der uns von einander reist!

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     Unter Myrten, wo wir fallen,

Bleib’ uns Eine Gruft bevor!
Unsre Seelen aber wallen
In vereintem Hauch’ empor;

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Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/311&oldid=- (Version vom 1.8.2018)