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Belagerung.
Küche.
Elisabeth. Götz zu ihr.

Götz. Du hast viel Arbeit, arme Frau.

Elisabeth. Ich wollt’ ich hätte sie lang. Wir werden schwerlich lang aushalten können.

Götz. Wir hatten nicht Zeit uns zu versehen.

Elisabeth. Und die vielen Leute die ihr zeither gespeis’t habt. Mit dem Wein sind wir auch schon auf der Neige.

Götz. Wenn wir nur auf einen gewissen Punct halten, daß sie Capitulation vorschlagen. Wir thun ihnen brav Abbruch. Sie schießen den ganzen Tag und verwunden unsere Mauern und knicken unsere Scheiben. Lerse ist ein braver Kerl; er schleicht mit seiner Büchse herum; wo sich einer zu nahe wagt, blaff liegt.

Knecht. Kohlen, gnädige Frau.

Götz. Was gibt’s.

Knecht. Die Kugeln sind alle, wir wollen neue gießen.

Götz. Wie steht’s Pulver?

Knecht. So ziemlich. Wir sparen unsere Schüsse wohl aus.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_110.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)