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den Hals, aus drei mächtigen Stricken, Weiber-, Fürstengunst und Schmeichelei gedreht, und so hab’ ich ihn hergeschleppt.

Adelheid. Was sagtet ihr von mir?

Liebetraut. Die lautre Wahrheit. Ihr hättet wegen eurer Güter Verdrießlichkeiten – hättet gehofft, da er bei’m Kaiser so viel gelte, werde er das leicht enden können.

Adelheid. Wohl.

Liebetraut. Der Bischof wird ihn euch bringen.

Adelheid. Ich erwarte sie. (Liebetraut ab.) Mit einem Herzen wie ich selten Besuch erwarte.


Im Spessart.


Berlichingen. Selbitz. Georg
als Reitersknecht.

Götz. Du hast ihn nicht angetroffen, Georg!

Georg. Er war Tags vorher mit Liebetraut nach Bamberg geritten und zwei Knechte mit.

Götz. Ich seh nicht ein was das geben soll.

Selbitz. Ich wohl. Eure Versöhnung war ein wenig zu schnell als daß sie dauerhaft hätte sein sollen. Der Liebetraut ist ein pfiffiger Kerl; von dem hat er sich beschwätzen lassen.

Götz. Glaubst du, daß er bundbrüchig werden wird?

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_061.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)