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Johann Philipp Glökler: Land und Leute Württembergs, Band 3

des erlauchten Welfensprößlings, der sich durch seine Pietät gegen die Ahnen verewigt hat. –

Weingarten, vormals unmittelbare Reichsabtei des Benediktinerordens, leitet seine Stiftung von einem Schüler des heil. Bonifacius, Alto, her, der unter Pipin um 750 n. Chr. die Zelle Altomünster zwischen Augsburg und Freising gebaut haben soll, welche von Herzog Heinrich, des Welfen Eticho Sohn, vermehrt und erweitert worden sei. Eben derselbe soll auch zehn Jahre später zu Altdorf im Schussenthale ein Kloster, das jedoch die Hunnen bald wieder zerstört hätten, erbaut haben, das Welf II. wieder herstellte und mit Mönchen aus Altomünster besetzte. Nach einem Anschlage im Jahr 1802 hatte das Kloster ein Gebiet von sechs Quadratmeilen mit 11,100 Einwohnern und 100,000 Gulden Einkünfte. Nicht mit Unrecht wurde es das reichste Kloster in Schwaben genannt. Das Jahr 1810 brachte es nach vielen Streitigkeiten und Federnkriegen an die Krone Württemberg. Uebrigens wurde das Kloster schon im Jahr 1802 aufgehoben.

Und ein Dichter fragt nun:

Was ist aus den Benediktinern geworden,
Die einst diese prächtigen Hallen bewohnt?
Wo ist der Krummstab, der heilige Orden,
Die Aebte, die über den Vätern gethront?
     Sie liegen bestattet in dunkler Gruft,
     Um ihre Gebeine weht Moderluft;
Mit ihren Geistern sei Gottes Frieden –
Vergänglich ist Alles, was athmet hienieden.

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Johann Philipp Glökler: Land und Leute Württembergs, Band 3. Stuttgart: C. Cammerer, 1863, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gloekler_Land_und_Leute_Bd3.djvu/418&oldid=- (Version vom 1.8.2018)