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Johann Philipp Glökler: Land und Leute Württembergs, Band 3

vier Reformatoren: Luther, Melanchthon, Zwingli und Johannes Brenz.

Am 10. August 1862 wurde die auf diese Weise neugeschmückte und wahrhaft prachtvolle Kirche feierlich eingeweiht und den evangelischen Gemeindegenossen übergeben.

Unter den Thürmen der Stadt verdienen besonders genannt zu werden der schlanke Mehlsack, hoch und am höchsten Saume der Stadt im 15. Jahrhundert zum Schutze gegen die Veitsburg erbaut, seinen Namen führend von seiner schlanken Form und weißen Farbe; ferner der Blasenthurm neben dem Rathhaus, im Jahr 1556 neu erbaut und 154 par. (175 württ.) Fuß hoch.

Früher besaß Ravensburg mehrere Klöster, im Jahr 1802 noch drei, nämlich ein Carmeliter-, ein Kapuziner- und ein Franziskaner-Nonnen-Kloster, die sämmtlich im Jahr 1806 aufgehoben wurden.

An wohltätigen Anstalten und Stiftungen besitzt Ravensburg eine nicht unbedeutende Zahl. Der Ursprung des „Heil. Geistspitals“ geht ins 13. Jahrhundert zurück; er gehört unter die vorzüglichst ausgestatteten seiner Art. –

Ravensburg ist in geistlicher und leiblicher Richtung ein wohlberathener Ort und die etwa 5000 Einwohner der paritätischen Stadt führen ein behäbiges Leben und wissen sich durch Bälle und Conzerte – Musik und Gesang werden sehr gepflegt und hoch in Ehren gehalten – und durch Schauspiele, sowie durch Feste aller Art die Zeit der Erholung angenehm zu würzen.

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Johann Philipp Glökler: Land und Leute Württembergs, Band 3. Stuttgart: C. Cammerer, 1863, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gloekler_Land_und_Leute_Bd3.djvu/407&oldid=- (Version vom 1.8.2018)