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Johann Philipp Glökler: Land und Leute Württembergs, Band 3

sind jedoch spurlos verschwunden, und man findet ihre Namen nur noch in alten Lagerbüchern und im Munde des Volkes als Güter-(Gewende-)Bezeichnungen. Alles deutet übrigens darauf hin, daß schon in frühester Zeit die militärische Wichtigkeit dieses Punktes recht wohl erkannt worden war.

Von der Festigkeit und Sicherheit, welche diese Burg und Stadt den Welfen gewährte, liefert die Geschichte mannigfache Beweise: hieher brachte Herzog Welf III. den gefangenen Bischof Sigfried von Augsburg (1088 n. Chr.) in sichere Verwahrung; hieher führte Herzog Heinrich von Bayern seinen Feind, den Grafen Konrad von Wolfrathshausen (1125); hieher derselbe seine Gemahlin Gertrud, Kaiser Lothars Tochter, nach den Vermählungsfeierlichkeiten auf dem Gunzlech (1127). Hier wurde auch Heinrich der Löwe, Heinrichs des Schwarzen Sohn, (1129) geboren. Ja, es soll sogar nach der Sage Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) hier geboren worden sein.

Obgleich mit der Stadt eng verbunden, blieb aber dennoch nachmals unter den Staufen und den späteren Kaisern die Burg von ihr getrennt und im unmittelbaren Besitze von Kaiser und Reich. Im Jahr 1647 gieng sie in Flammen auf und zwar durch die Bosheit zweier Taugenichtse, die sie anzündeten. Von dieser Zeit an ist das Schloß nicht wieder aufgebaut worden. Später aber wurden die Ruinen desselben mit einem Theile des Schloßberges der Stadt Ravensburg in lehnbarer Eigenschaft überlassen. Diese aber veräußerte im Jahr 1798 den Platz an Privatpersonen. Heute finden wir eine kleine Sommerwirthschaft auf demselben eingerichtet.

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Johann Philipp Glökler: Land und Leute Württembergs, Band 3. Stuttgart: C. Cammerer, 1863, Seite 387. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gloekler_Land_und_Leute_Bd3.djvu/395&oldid=- (Version vom 1.8.2018)