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Fuhr fort: Hast du noch nicht gehört, wie er,
Von Jugend an, der Ehre nach gestrebt?
Und welcher? Keiner schlechtern, sprach er, Sohn!
(Mit etwas Hitze sprach er es zu mir!)
Als der, zu sterben für das Vaterland,
Soldat zu seyn, weil jeder Patriot
Soldat seyn muß, wenn Macht und Neid, und Stolz
Mit Waffen in den Händen es bedrohn.
Und also kenn ich dich, darf mich nicht scheun,
Dir meine ganze Seele zu vertraun,
Dir meines Herzens Jammer zu gestehn.
O welch ein hartes Schicksal! Gestern erst
Bewegt ich meinen Vater, daß er mich
Mit seinen Streitern ziehen ließ. Doch nein
Aristodem, der Tapferste von uns,
Der Strato meines Vaters wars, der ihn
Bewegete, den eingebohrnen Sohn.
Zu wagen. Gieb ihn morgen mit, sprach er
Zum König; das Gebürge Ladomat
Muß ich durchstreifen, denn, gewiß, wir sind
Verlohren, König! Vaterland und du
Und alles ist dahin, wenn wir den Weg

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Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Philotas. , Amsterdam 1767, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gleim_-_Philotas_(1767).pdf/8&oldid=- (Version vom 20.7.2023)