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Wie sichs gebührt. Er sieht, ich bin kein Weib,
Ich bin Soldat.
Strato.
 Gleich kömmt der König, sag’
Sag es ihm selbst.
Philotas.
 Das will ich. Führe mich
Ihm nur entgegen!
Strato.
 Wie? solch schön Gesicht,
Voll Milch und Rosen, edel, ein Gesicht,
Das noch der ersten Jugend Farbe trägt,
Und so verstellt? so zornig?
Philotas.
 Lästerer,
Du spottest! Ein Verzärtelter, ein Kind,
Das, von dem sanften Schoos der Mutter erst
Entlassen Polster sucht, ein schwaches Kind,
Ein Weichling, bin ich dir. – – Du irrst. – – Ich weiß,
Dein Angesicht voll Narben, das ist schön!
Strato.
Heroische Gedanken liegen da
In wenig Worten. Ich verstehe sie

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Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Philotas. , Amsterdam 1767, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gleim_-_Philotas_(1767).pdf/5&oldid=- (Version vom 20.7.2023)