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Von Straßen wird die Berthelsdorfer Flur mehrfach durchschnitten, südwestlich von der 1823 und 1824 angelegten Löbau-Zittauer, südlich von der 1841 angelegten Herrnhut-Bernstädter Chaussee. Außerdem führt noch eine Communicationsstraße durch Neuberthelsdorf nach Bernstadt und eine beim Oberhofe vorbei nach Görlitz. Der Fahrweg nach Großhennersdorf führte in früherer Zeit den Namen Bierstraße. Auch die 1846 erbaute Löbau-Zittauer Eisenbahn berührt Berthelsdorf, der Bahnhof und die Restauration, die am 15. November eingeweiht wurde, stehen auf Berthelsdorfer Grund und Boden. Der Fahrweg im Dorfe selbst hat sich seit 1832 durch den Bau mehrerer steinerner Brücken über die Dorfbach sehr verbessert.

Der Flächeninhalt der ganzen Flur beträgt nach der Landesvermessung von 1840 2148 Acker 16 □Ruthen; 118 Acker 159 □Ruthen betragen die Gebäude, Hofräume, Haus- und Dorfgärten, 2029 Acker 157 □Ruthen die übrige Flur.

Auf die Herrschaft kommen hiervon 1273 Acker 11 □Ruthen und zwar auf das Obergut 336 Acker 91 □Ruthen, auf das Mittelgut 583 Acker 16 □Ruthen und auf das Niedergut[1] 353 Acker 204 □Ruthen.

Hiervon sind: 4 Acker 69 □Ruthen Gebäude und Höfe,
534 " 220 " Ackerland,
134 " 139 " Wiesen,
5 " 18 " Hutung,
1 " 201 " Teiche,
3 " 297 " Wege,
571 " 49 " Hochwald,
17 " 275 " Niederwald.

Auf die Gemeinde kommen 875 Acker 5 □Ruthen[2]. Nach der


  1. Daß das Nieder- oder Klixische Gut hier mit einem größern Flächeninhalte als das Obergut, welches doch früher einhalbmal größer war, angegeben ist, hat seinen Grund darin, weil, nach seiner Vereinigung mit dem Hauptgute, eingezogene Bauergüter, wie das Sohländer Pfarrgut, das Bleichbauer- oder Vettersche Gut etc., dazugeschlagen wurden. Im Ganzen gehören jetzt zum herrschaftl. Dominium 9½ eingezogene Bauergüter.
  2. Mitten in Berthelsdorfer Flur liegen übrigens drei Waldparzellen, zwei zu Niederstrawalde, 36 Acker 165 □Ruthen, und die dritte zu Niederrennersdorf, 17 Acker 264 □Ruthen enthaltend, gehörig. Jedenfalls gehörten diese Enclaven einst zu Berthelsdorf. Der Sage nach soll die eine als Pathengeschenk, die andere durch eine Wette von Berthelsdorf weggekommen sein. Die letztere war schon 1560 im Besitze Niederrennersdorfs.
Empfohlene Zitierweise:
Gottlieb Korschelt: Geschichte von Berthelsdorf. Selbstverlag des Verfassers, Berthelsdorf bei Herrnhut 1852, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_von_Berthelsdorf.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)