Seite:Geschichte des Marktfleckens Grönenbach S153.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
– 153 –

später ausdrückte, eine unio plenissima, eine vollkommene Verschmelzung vom Pfarrgut und Kollegiatsgut – eine Vereinigung, die im Jahre 1803 bei der Säkularisation des Kollegiatstiftes äußerst verhängnisvoll wurde, indem nicht bloß das Kollegiatstiftsgut, sondern auch das Pfarrgut der Säkularisation zum Opfer gefallen ist. Die Stiftungsurkunde ist nur mehr in Kopie vorhanden, und in der im hiesigen Pfarrarchive aufbewahrten Abschrift ist die Aufzählung der von Ludwig von Rotenstein dem Kollegiatstift überlassenen Güter, Höfe, Felder, Wälder und Äcker nicht eigens spezifiziert, wie der


Ehemaliges Kollegiatstift Grönenbach, jetzt kath. Pfarrhaus.


Abschreiber launisch bemerkt brevitatis causa ommisi redditus specificos.[1] Jedenfalls sind diese Güter ganz bedeutend gewesen, da ja das Kollegiatstift für zwölf Kanoniker dotiert worden. Im bischöfl. Archive befindet sich ein Urbar des löblichen Kollegiatstifts Grönenbach pro anno 1685, daraus lassen sich die Einkünfte des Stifts einigermaßen ersehen; sie bestehen aus 3 Klassen:

1. Einnahmen an Gilten für Haber und Roggen, also Getreidegilt, und Geld von den zur Nutznießung überlassenen Gütern, als da


  1. Der Kürze halber habe ich unterlassen, die Einkünfte zu spezifizieren.