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commorantes Calvinistae sed etiam tempore paschali Augustani, Kauffburani, Leutkirchenses, Ulmenses, Isnenses, Memingenses, Campidonenses hujus viae viri et mulieres“) für ermeldter Kirchen Conservation sorgfältig und wachtbar machet, Alß verhoffen, es werde Ew. fürstl. Gnaden uns nit zu ungleichem Vermerken, wann bey so bewandten Dingen wir für Sye, wie gegenwärtig beschieht, unser Ehrerpietiges Fürworth einlegen und Ew. f. Gndn. dienstfleißigst[WS 1] ersuchen, Sye wollen gnädig belieben befehlichen, daß uf ermelte Evangel. Kirchen Grönenbach, Herbishofen Teinselberg und die Zuegehörige bey der zue Ihrem Schutz und Trost in dem westfälischen Friedens Instrument vorsehener Disposition, verschiedenen Reichsconstitutionen und andere die Zeithero Ihrentvegen sonderheitlich von Ew. Fürst. Gndn. rühmlicher Aequanimitet erst anno 1692 emanirter Kaufs Receß und wohl hergebrachten Kirchen und Religionsgewohnheiten ohne einige weithere Neuerung und Hinderung unbeschränkt verbleiben möchten.“ Also auch hier nur allgemeine Klagen, die von wirklichen Bedrängnissen der Reformierten durch den Fürstabt in Kempten als Landesherrn nichts vermelden.

Endlich könnte noch ein Schreiben von Dietrich von Plettenberg, der der Vertreter des Fürstabtes beim Regensburger ständigen Reichstage war, d. d. 2. April 1697, angeführt werden, in dem es heißt: „Ew. Hochfürstl. Gnaden gndgsts. Rescript vom 19. Marty habe ich mit unterthänigster Reverenz erhalten und daraus gehorsambst ersehen, daß Ew. Hochfürstl. Gndn. dero Grönenbacher und Teinselberger Underthanen puoco à puoco e di bel modo ad ritus catholicos reduzieren. Wie nun diese seeleneifrige fürstl. Moderation billich höchst[WS 2] zu rühmen, also wünsche ich auch devotist und zweifle nit daran, daß unter dero löblichen Regierung die Unterthanen ad sacra Romana post liminia völlig wieder geführt und Ew. Hochfürstl. Gndn. in mortis articulo (quem serum voveo) mit dem hl. Gregorio werden fragen: quos in civitate Caesariensi (Teinselbergia etc) adhuc reliqui sint infideles? cumque respondebitur tantum esse septendecim mit demselben Deo gratias agens sagen können, totidem erant fideles cum coepi Episcopatum; fiat! Amen.“ So dürfte das mehr schwulstige Schmeichelei und devotest übersprudelnde Höferei sein als der Ausdruck der wirklichen fürstabtl. Tätigkeit nach dieser Richtung. – Dagegen arbeiteten und dafür wachten, wie wir bereits gesehen, die Reformierten hier und in der Umgebung, ebenso das Corpus Evangel. beim Regensburger Reichstag und sogar die Schweizer Eidgenossen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: dienstffeißigst
  2. Vorlage: böchst