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Es kam in der Nähe von Wurzach auch zu einem Treffen, das ungünstig für die daselbst angesammelten ca. 4000 Bauern endete; sehr wahrscheinlich war bei diesem Treffen auch der zu Hilfe gebetene und zu Hilfe geeilte Grönenbacher Haufen; der Grönenbacher Haufen umlagerte, wie aus diesem Briefe hervorgeht, das hiesige gräfliche Schloß. In Vorausahnung der Dinge waren daher der Marschall Wolfgang von seinem Schloß Rotenstein und die Witwe des Marschalls Alexander von Pappenheim nach Kempten in die schützende Umwallung geflohen;

Truchseß Georg von Waldburg.

desgleichen hatten sich auch die Grönenbacher Stiftsherren in ihr Haus (receptorium) in Kempten geflüchtet. Laut einer Kopie des Vertrages zwischen dem ehemaligen Stiftsdekan Konradus Rottmayr und dem Bürgermeister und Rat der Stadt Kempten hatten die Stiftsherrn anno 1503 in Kempten das Haus, Gasthaus zum „Weißen Hund“, jetzt „Gold. Kreuz“, gekauft, um ein sicheres Heim zu besitzen in Zeiten der Bedrängnis. Dieses Heim besaß das Chorherrstift Grönenbach bis anno 1695 (Pfarrarchiv). Die Stiftsherren waren ebenfalls gewitzigt; denn schon im Jahre 1523 zog ein Memminger Bürger Kimpel mit einem Haufen Bauern vor das Kollegiatstift in Grönenbach, wo sein Bruder Dechant (?) (wahrscheinlich Stiftskanoniker) war; als er nun denselben eben bei einem Laden herausschauen sah, rief er: „Sehet dort oben meinen Bruder, des Teufels Mastrind!“ Der Baltringer und Grönenbacher Haufen versuchten


brueder thund das best In gutten zu guttem vnd Ilends Ilends dan es thut not dar mit sind gott bevolchen vnd thund best als myt Ir kunden. Herr Florian Hauptman des Hauffen vff wurtzer Haid mit sampt allen raedten. An die Hauptleut vnd raedt zu grinenbach.