um von dort seine Rechtfertigung zu versuchen. In seinem Pro Memoria erzählt er, dass er aussergerichtlich Nachricht erhielt, seine Arretur sei anbefohlen und Freiherr von Belderbusch besonders als Inquisitor in den Maçons und Illuminaten-Sachen bestellt. Er sandte von Augsburg aus, datiert den 15. Oktob. 1786. eine Bittschrift[1], enthaltend eine Widerlegung der Anklagen und Bitte um Untersuchung an den Kurfürsten, die der Comes Palatinos, simul et Notarius Publicus Joh. Martin Maximilian Einzinger von Einzing, laut von diesem am 22. Okt. beglaubigter Abschrift dem Baron von Kreitmayr persönlich überbrachte, durch den v. Belderbusch sie jedenfalls erhielt, denn dieser schreibt an Zwackh:
Hochgeehrter Herr.
Heute habe das Erlassene schreiben mit der Abschrift an Seine churfürstl. Dchlcht. Erhalten, und die Ehr gehabt zu höchsten Händen zu übergeben, weil dass begehren vom civile abhängt so hat man sich der antwort halber bey dem Herrn geheimen Cantzler Frh. v. Kreytmaier zu melden.
ich kann aber nicht übergehen zu bemerken, dass dieselbe nicht wohl gethan schrifften von denen illuminaten aufzuheben, wo sie doch versichert haben keine mehr in Händen zu haben.
der ich übrigens mit der Hochachtung bestehe
München d. 21ten Octobris 1786. |
Euer Wohlgebohren schuldiger Diener von Belderbusch. |
Zwackh suchte sich zu rechtfertigen durch ein Schreiben[3] vom 2. Nov. aus Wetzlar.
Die gnädige Zuschrift, mit welcher mich Eure Exellence den 2ten vorigen Monats beehrt haben, war in meinem elenden Zustande nebst dem Bewusstseyn meiner Unschuld bisshero noch der einzige Trost ich nehme es als einen Beweiss Dero Menschenliebe und christlichen Mitleid.
Leopold Engel: Geschichte des Illuminaten-Ordens. Berlin: Hugo Bermühler Verlag, 1906, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Illuminaten-Ordens_(Engel)_264.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)