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Schaller zugetragen. Es sei auch sonst niemand bei ihm gewesen außer dem Abel Werner, welcher ihm die sechs Schwenckfeldschen Büchlein, gegen Illyricum geschrieben, zugetragen. Er sei zur Zeit im Land Sachsen gewesen, der (da?) Herzog Heinrich von Brandenburg (Braunschweig?) gefangen genommen, habe aber kein Büchlein weder vom Schmalkaldischen Krieg noch von andern Dingen herausbracht. Auch habe er in Sachsen oder Magdeburg keine Gesellen, die ihm solche Büchel herausschickten, dergleichen auch weder in noch außerhalb Augsburg verschickt. In seiner Druckerei helfe ihm sein Knabe Victor Klein und der Jakob Grunderhaus und Gichel Pannaus aus Altenburg, der ihm den Dialogus habe drucken helfen. Er wisse wohl, daß ihm die Obrigkeit verboten, „Schmachteufel“ zu drucken. Er sei aber durch den Abraham Schaller mit guten Worten beredet worden, auch von Pannuke, der samt Vieren zu ihm in sein Haus kommen, so mit Namen Matthias Hofer, der in Briefen aber Erhard Eyller und einer Samuel genannt, so geschrieben. Diese hätten ihn gebeten, solches zu drucken, sie wolltens in der Stille halten und aus dem Lande verführen, er aber sei durch seine große Armut dazu beweget worden. Von Augsburg sei er keiner andern Ursach wegen geflohen oder ausgetreten, allein von der zwei Schmähbüchlein wegen, so er gedruckt. Auch habe ihm niemand Hilfe noch Vorschuß gethan, denn der Georg Willer habe ihn gewarnt und deshalb sei er stracks gen Ingolstadt zum Weißenhorn gezogen.

„Ist letztlich angeredt, was er zu Augsburg für Gesellschaft hab, so dergleichen Schmachbüchel drucke oder denen er dazu geholfen; auch darauf drei Mal mit Gewicht aufgezogen und ziemlich lange hangen lassen (dieser dritte Grad der Folter bestand im Ausrecken des Körpers mit rückwärts ausgerenkten Armen auf einer Leiter, wobei Gewichte an die Füße gehängt wurden), aber er will nichts bekennen, daß er einen heimlichen Gesellen hab, also auch stracks dabei verharrete. Ist auch auf die hierorts geschriebenen Artikel deren drei Mal leer aufgezogen worden (weil er es mit den Gewichten nicht mehr aushalten konnte), aber mereres oder anderes nichts bekennen wollen.“

Hier enden die Verhöre. Sie müssen im Oktober 1559 stattgefunden haben. Am 28. Oktober 1559 wenigstens teilte sie Herzog Albrecht dem augsburger Rate nur deshalb mit, weil er den jungen Schaller noch befragt haben wollte und mehr herauszubringen hoffte. Welchen Anteil

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 567. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_09.djvu/046&oldid=- (Version vom 1.8.2018)