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dadurch bei den in Scene gesetzten nationalökonomischen Experimenten empfindlich bedroht und mußten mit ansehen, wie ihnen von der Reichsregierung im Meßverkehr angesonnene Lasten den Holländern erlassen wurden, sobald letztere sich zu fügen ablehnten, mit dem Fernbleiben von der frankfurter Messe drohten. Die Holländer weigerten sich dabei nach dem Dreißigjährigen Kriege Bogen gegen Bogen zu stechen (zu changieren); sie wollten es nur noch im Verhältnis von 1 zu 3 oder 4. Selbstverständlich mußte also der Verkaufspreis des holländischen Verlags in Deutschland ein verhältnismäßig hoher sein; nichtsdestoweniger sollte die im Reich und in Sachsen geplante Büchertaxe eine schematisch ganz gleiche werden. Den Bedrückungen und Quälereien des kaiserlichen Bücherkommissars gegenüber waren die deutschen Buchhändler in Frankfurt fast schutzlos, wurden bei ihren Vorstellungen von ihren Landesregierungen nur zaghaft, wenn überhaupt, unterstützt. Die Weigerung der Holländer, sich zu fügen, fand sofortige Vertretung durch den Residenten der Generalstaaten in Wien und war dann von Erfolg.

Diese Verhältnisse blieben schließlich nicht ohne Einfluß auf den Niedergang der frankfurter Messe. Aber zunächst war das Selbstbewußtsein, mit welchem die holländischen Buchhändler auftraten, ein gerechtfertigtes, ihr Übergewicht ein erklärliches. Es war nicht allein erlangt durch die dominierende Bedeutung ihres wissenschaftlichen Verlags, es wurde auch getragen und erhalten durch die Überlegenheit ihrer Leistungen, durch die um die Mitte des 17. Jahrhunderts unbestritten als fast unerreicht dastehende Vorzüglichkeit der technischen Ausstattung ihres Verlags.

Das wurde in den beteiligten Kreisen Deutschlands selbst erkannt und anerkannt; Johann und Heinrich Stern in Lüneburg betonen ja schon 1629 die Überlegenheit der holländischen Nachdrucke, sie beklagen es 1637 und empfinden es schmerzlich, daß „der Jesuit Tannerus in seinem Antichristo zu Ingolstadt 1630 gedruckt, in praefatione so schimpflich die Evangelischen Drückereyen anstechen dürffen, alß Er mit diesen Worten thut, (Charta nigra, bibula, sordida, flaccida, nec Institorum cucullis apta: atramentum sutorium, infiguratum, maculosum: typus et Impressio neglectissima, cui vix lyncei etiam oculi legendae sufficiant, ita belle scriptoris editionisque operi operae Typographicae respondent, dignum scilicet patella operculum) Wann mann rechtschaffen arbeit gemacht hette, Aber vnser

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 500. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_08.djvu/053&oldid=- (Version vom 1.8.2018)