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und wirksamsten unter diesen Männern gehören unter andern die begeisterten Anhänger Luthers, wie die beiden großen Volksprediger Eberlin von Günzburg und Heinrich von Kettenbach, Jakob Strauß aus Basel, Urbanus Rhegius, Paul von Spretten und Diebold Schuster, ernste, für ihre Sache begeisterte Männer, die später als lutherische Geistliche in angesehenen Stellungen über ganz Deutschland zerstreut wirkten. An geistiger Bedeutung standen übrigens die Prädikanten der lutherischen Opposition, ein J. Denck und Thomas Münzer, bedeutend über ihnen.

Während die Vertreter des Alten sich den Weg zu den Gemütern des Volks versperrten, weil sie nur lateinisch schrieben und schlecht deutsch sprachen, besaßen die Prädikanten alle die Eigenschaften, welche zu einem guten Volksredner erforderlich sind: Vertrautheit mit ihrem Stoff, wirkliche oder zur Schau getragene Begeisterung für die Sache, eine energische, mit sich fortreißende Sprache und daneben jene volksmäßige Derbheit und meistens auch jenen gesunden Mutterwitz, welche, wenn auch Gründe nicht einschlagen sollten, niemals die gewünschte Wirkung verfehlen.

Diese Prädikanten tauchen meteorartig auf, verschwinden so schnell wieder, als sie kommen, oder fallen auch in die Hände ihrer Gegner und finden hier ein unglückliches Ende. Namentlich trifft dieses Schicksal die Anhänger der extremen Parteien, welche mit dem Bauernkriege handelnd in die Politik eintreten und auch noch ein Jahrzehnt nach dessen Niederwerfung zerstreut im ganzen Reiche heimlich und öffentlich wühlen.

Als eines der bedeutendsten, aber auch unglücklichsten dieser Wanderprediger sei hier des Balthasar Hubmayer aus Friedberg bei Augsburg gedacht. Er wurde wahrscheinlich in den achtziger Jahren des 15. Jahrhunderts geboren, am 1. Mai 1503 in Freiburg immatrikuliert und war ein Zeitgenosse Johann Ecks, als dessen Nachfolger er Vorstand der Burse „Zum Pfau“ auf der genannten Universität wurde. Hubmayer nahm energisch für Eck Partei bei dessen Streit mit der Fakultät, schloß sich später der neuen Lehre an und trat entschieden auf die Seite Münzers, als dieser im Herbst 1524 den Klettgau und Hegau für seine Pläne zu gewinnen suchte. Hubmayer wirkte damals in Waldshut an der schweizer Grenze und übte einen gewaltigen Einfluß auf seinen engern Kreis und die ganze benachbarte Schweiz aus. Er gilt vielfach als der Verfasser der zwölf Artikel der Bauern, eine Annahme, zu welcher sein politischer Radikalismus wohl berechtigt; der Chronist Andreas Lettsch nennt ihn sogar den

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 441. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_07.djvu/037&oldid=- (Version vom 1.8.2018)