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Rückreise von Brabant besucht, endlich habe ich fast acht Jahre fortwährend die bequeme Gastfreundschaft jenes guten Mannes genossen. Dort war Johannes Froben mein Freund geworden, einen ehrlichern kann ich mir von den Göttern nicht wünschen. Dieselbe Gesinnung hatte die ganze Familie gegen mich; daher ist mein Wohlwollen gegen die Kinder auch durch seinen Tod nicht verändert.“

„Ich hoffe“, schreibt Erasmus weiter aus Freiburg am 7. August 1529 an Nikolaus Episcopius, Frobens Schwiegersohn, „binnen kurzem Euch noch mehr beglückwünschen zu können, wenn erst der kleine Episcopilus im Hofe spielt, der uns mit demselben Gesicht Euch Beide vorführt und nicht Euch allein, sondern auch unsern nahen Freund, den Johannes Froben; denn die Natur pflegt oft auch in den Enkeln das Abbild der Großväter abzumalen. Ich höre, daß Du in das Haus einziehen wirst, welches ich dort durch meinen Weggang freigemacht; in das Haus, in welchem ich so viele Jahre zugebracht, daß ich von Beginn meines Lebens an in keiner Stadt länger gelebt habe, in welches mich Dein Schwiegervater mit seinem Wohlwollen so oft hineinzubringen versucht hat.“

„Viele Tugenden besaß Johann Froben seligen Angedenkens, die ihn meiner Zuneigung sehr empfahlen“, heißt es in einem andern Erasmischen Briefe vom 9. August 1531 an den Sohn, „aber durch nichts hat er mich so anhaltend und stark gefesselt, als dadurch, daß er im ganzen Leben nichts Höheres kannte, als – wenn auch mit noch so großem Aufwand von Mühe und Geld – durch den Druck aller bewährten Autoren die öffentlichen Bestrebungen zu unterstützen: eine Arbeit, über welcher der wackere Mann auch gestorben ist...... So kam es, daß er die wissenschaftlichen Arbeiten mehr förderte als sein Hauswesen, und daß es seinen Erben mehr ehrenvollen Ruhm als Reichtum hinterließ. Da ich nun sehe, daß Du nicht nur seine verehrte Witwe aufgenommen, sondern auch das Erde des Geistes angetreten hast, den jener in der Förderung und Hebung der Wissenschaft zeigte, so kann ich nicht umhin, das Wohlwollen, welches ich gegen jenen stets gezeigt habe, auch auf Dich zu übertragen.“

Erasmus begnügte sich den Erben seines verstorbenen Freundes gegenüber nicht mit bloßen Worten. Er suchte für sie, wenn auch vergeblich, um ein französisches Privilegium für den Augustinus nach, da von dem

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 393. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_06.djvu/034&oldid=- (Version vom 1.8.2018)