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die Zahlung nicht auf der frankfurter Herbstmesse, sondern erst auf der lyoner Allerheiligenmesse erfolgen könne. Schließlich aber ergab sich, daß in Lyon kein Geld zu beschaffen war, da auch in Frankreich alles Geschäft stockte und „niemand nichtz schaffte“. Endlich wies Koberger Amerbach an, sich einigen nürnberger Kaufleuten, welche die Simons- und Judämesse (24. Oktober) in Basel besuchten, 200 Gulden gegen Quittung zahlen zu lassen. Den Rest seiner Schuld aber vertraute er laut Brief vom 24. Oktober 1502 „einem frommen, ehrbaren nürnberger Kaufmann“ mit 1000 Gulden in gutem Gelde an, die er bei dem Fuhrman Stephan Clein in Straßburg für Rechnung Amerbachs einzahlen sollte.

Die Veranlassung übrigens, welche Koberger bestimmte, seinen Neffen Hans mit 300 Exemplaren der „Glossa ordinaria“ nach Venedig zu senden, war eigentlich von der baseler Gesellschaft selbst hervorgerufen worden. Adolf Rusch in Straßburg hatte nämlich die erste Ausgabe der Bibel mit der „Glossa ordinaria“ und zwar, wie im zweiten Kapitel unter Straßburg schon angeführt, zum größten Teil für Anton Koberger in Nürnberg gedruckt. Schon damals (in den achtziger Jahren) ging Amerbach mit dem Plane um, die „Glossa ordinaria“ nachzudrucken, stand aber auf die Bitten Adolf Ruschs, dem er sehr verpflichtet war, davon ab. Diesen Plan nun nahm die baseler Gesellschaft unmittelbar nach Beginn der Bibel des Hugo wieder auf. Als Amerbach eine Mitteilung hiervon an Koberger gelangen ließ, worin er indessen wohlweislich seinen Partner Johann Petri als Unternehmer vorschob, beklagte sich Koberger bitter über das Unrecht, welches ihm dadurch zugefügt werde. „Es dünkt mir dieses“, sagt er „ein unziemlich und unerbares Vornehmen“. „Ich habe Euch und ihm oft geschrieben, wie ich davon noch eine große Summe unverkauft liegen haben, denn ein so großes Werk läßt sich nicht so schnell vertreiben“. „Ich hab freundlich und erbarlich mit ihm gehandelt und er will mir solchen Schaden zufügen, wie es ein Jude dem andern nicht thun sollt“. Und später, da Amerbach dem Petri das Wort redet, spricht sich Koberger noch entrüsteter über jenen Anschlag aus: Sein Werk (das von Rusch gedruckte) bleibe ihm liegen; denn da er es immer hoch im Preise gehalten habe, so habe er davon nicht so viel verkauft, als wenn er es um ein Spottgeld hingegeben hätte. Einer solchen That habe er sich von Meister Hansen nicht versehen,

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_05.djvu/089&oldid=- (Version vom 1.8.2018)