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für Amerbach ein, daß sie diesem ohne Abzug in Gold bezahlt werden sollten. Er hatte seit der frankfurter Messe Mons (Bergen), Antwerpen und Paris besucht, ohne indessen Gelder aufzutreiben, denn es war, wie er schreibt, ein jämmerlich Ding mit dem Buchhandel; er konnte für seine Bücher kein Geld bekommen und hatte dagegen nur „große Czerung und Kostung“. Wie er am 26. und 29. Mai 1501 schrieb, hoffte Koberger von Lyon nach Basel bald 1200 Gulden schicken zu können; indessen schlug auch diese Berechnung fehl. Er hatte nämlich seinen Neffen Hans mit 300 Exemplaren der „Glossa“ nach Venedig geschickt, um sie dort gegen andere Bücher zu „verstechen“ (vertauschen) und die eingetauschten in Lyon zu verkaufen. Da er aber noch 300 Gulden bar in das Unternehmen gesteckt und Hans Koberger keine Geschäfte in Venedig gemacht hatte, so mußte dieser noch 300 Gulden auf Lyon ziehen, von denen Anton Koberger die Hälfte in der Ostermesse zu decken hatte. Zudem gingen von Lyon nach Venedig und zurück allein 400 Gulden für Fuhrlohn drauf, sodaß Anton Koberger nach deren Bezahlung kein Geld mehr hatte. Der Neffe kam mit den 50 Ballen venezianischer Bücher zu spät nach Lyon, weshalb er nur einen kleinen Teil davon absetze. So fehlte es überall an barem Gelde. Schließlich half sich Koberger damit, daß er am 28. Mai 1501 zu Gunsten Amerbachs einen Wechsel von 900 Gulden auf Straßburg ausstellte und damit seine baseler Drucker wenigstens auf einige Monate befriedigte. Bald kehren jedoch dieselben alten Klagen über Geldmangel in fast jedem Briefe wieder. Trotz seines guten Willens konnte Koberger nicht rechtzeitig genug Deckung nach Basel senden, zumal auch seine Außenstände aus Ofen, Wien, Breslau, Leipzig und andern Städten nicht eingingen. Im Mai 1502 beauftragte er seinen Neffen Hans, alles Geld, welches er aus der lyoner Ostermesse übrig habe, nach Basel zu bringen. Für den Fall, daß dies zur Deckung der Amerbach und Petri schuldigen 900 Gulden nicht genügen sollte, versprach Koberger, selbst nach Lyon zu gehen und auf der dortigen Augustmesse mehr Geld aufzutreiben, eventuell aber auf der nächsten frankfurter Herbstmesse den Rest aus den dortigen Eingängen zu beschaffen. Hans Koberger schrieb aus Lyon am 30. August 1502 an Amerbach, er sei zwar bereit ihm das Geld zu schicken, allein er finde niemand, der es annehmen wolle; er selbst aber habe keine Zeit, nach Basel zu kommen, da er nach Mailand und Venedig müsse, weshalb

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_05.djvu/088&oldid=- (Version vom 1.8.2018)