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Eine der ältesten, dem Kurfürsten August überreichten Widmungen scheint die der „Astronomie“ des Joh. Emmenius zu sein (sie ist ohne Datum). Am 24. Juni 1571 bat der Kurfürst Kasimir von der Pfalz August, eine Dedikation des Dr. Veit Poland: „De bello Partico“ anzunehmen. Die Witwe des Dr. Lorenz Span von Spans schreibt 1575, „ihr Mann habe drei Büchlein „de peste“ dem Kurfürsten unterthänigst präsentieren lassen, darauf sei ihm zum Bescheid geworden, daß er in zwei Monaten wiederum ansuchen solle, in welcher Zeit er aber verstorben. Weil sie sich dann mit Franz Schönaichs Weib hierher begeben, so bitte sie demütigst, Kurfürstliche Gnaden wolle sie nochmals gnädigst beantworten.“ Im Jahre 1597 fragten die Räte an, was für die Dedikation der ehemals von Johann Pomarius in das Hochdeutsche übersetzten und von Matthäus Dresser vermehrten „Altsächsischen Chronik“ gezahlt werden solle, und fahren fort: „So übersenden wir E. F. Gnaden hiermit solch Buch unterthänigst, und weil der Autor ein vornehmer gelehrter Mann zu Leipzig ist und E. F. Gnaden gelehrten Leuten gnädigst wohlgewogen, so stellen zu E. F. Gnaden wir hiermit in Unterthänigkeit, was Sie Dr. Dressero für solche Dedikation zu geben in Gnaden anordnen und befehlen wollen.“ Die Akten sagen nicht, wie der Kurfürst diese Eingabe beschied.

In den züricher Akten steht als die erste eine Widmung Konrad Gesners verzeichnet, welcher dem Rate („Meinen Gnädigen Herren“) im September 1551 sein Buch von den vierfüßigen Tieren „verehrt“ hatte. Er erhielt dafür als Gegengabe 10 Malter Kernen (Roggen oder Weizen) und 10 Eimer Wein jährlich. Im Februar 1589 nahm der Rat ein ihm vom baseler Antisten Grynäus dediziertes Buch an und schenkte ihm dafür ein mit dem Stadtwappen geschmücktes Silbergeschirr von 60 Lot. Im April 1625 dagegen erhielt Nikolaus Saxer in Aarau „seinen in einem offenen «Dedikations» Zedull präsentierten Weltglobus nebst 4 Gulden Zehrpfennig wieder zugesandt, weil man mit dergleichen Sachen genug versehen ist“. Am 20. Januar 1641 wurden dem N. Obrecht von Straßburg für seine dem Rate verehrten „Consilia politica“ 6 Reichsthaler aus dem Säckelamte zugesprochen, am 10 April 1643 dem Advokaten Rudolf Faber aus Grenoble für Dedikation seines „Operis juridici tripartiti“ 30 Kronen geschenkt und die Dr. Ziegler, Pannerträger Hirzel und Professor Weiß angewiesen, ihm Gesellschaft

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_05.djvu/057&oldid=- (Version vom 1.8.2018)