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gegen die angeblichen Calvinisten, daß die zur Unterdrückung des Tumults aufgebotene Bürgerschaft auf dem Rathause erklärte, sie wollte wohl Hand anlegen, wenn die Calvinisten aus der Stadt geschafft würden, sonst aber nicht. Mit andern mußte nun auch Henning Große die Stadt verlassen; doch scheint man ihm die Rückkehr bald ermöglicht zu haben. Zwar blieb er aus dem Rate ausgeschlossen, scheint aber doch fernerhin mehrfach begünstigt worden zu sein.

Henning Große’s Geschäft war eins der größten der damals bestehenden, er selbst gleichsam der Führer und Vormann der leipziger Buchhändler in allen gemeinsamen Angelegenheiten. Zur Förderung der buchhändlerischen Bedeutung Leipzigs trug er unwillkürlich dadurch bei, daß er behufs Erleichterung seiner auswärtigen Beziehungen von 1595 an, teils allein, teils in Gemeinschaft mit seinem Sohne Friedrich, einen Meßkatalog nach dem Muster des in Frankfurt erscheinenden herausgab. Anfänglich vielleicht Censurschwierigkeiten seitens der leipziger Universität, dann aber Nachdrucksstreitigkeiten mit Abraham Lamberg, deren später Erwähnung geschehen wird, nötigten ihn, die Fortsetzungen 1596 und 1597 in Halle drucken zu lassen, später aber in Eisleben eine eigene Druckerei anzulegen. In Leipzig selbst errichtete er eine solche 1604, noch kurz vor dem Zeitpunkt, wo die Bildung der leipziger Buchdruckerinnung (1606) dies unmöglich gemacht hätte.

Henning Große starb im November 1621. Er erscheint im Meßkatalog von 1581 bis 1621, seine Erben 1622 bis 1627. Mehrfach kommen Associationen vor: Henning Große und Vögelin, 1594 und 1596; Henning Große und Bartholomäus Vogt, 1600 bis 1610; Henning Große und Birnstiel, 1604; Henning Große sen. und Schürer, 1607 und 1610. Die Firma seines Sohnes Friedrich erscheint selbständig 1600 und 1620, Friedrich Große’s Erben 1603 (er muß demnach schon vorher gestorben sein). Ein Sohn von Henning Große war jedenfalls auch Henning Große jun., 1605 bis 1622 (1615 in Gemeinschaft mit Bartholomäus Voigt oder Vogt); seine Erben kommen 1623 bis 1633 vor. Ob das Geschäft mit dem von 1634 an auftretenden Henning Große, neben dem gleichzeitig Großens Erben vorkommen, identisch ist, läßt sich nicht feststellen. Daneben findet sich 1634 Henning und A. M. Groß, 1638 Henning Groß, 1638 bis 1656 dessen Erben. Ein anderer Sohn, Gottfried, geboren 1591, wurde 1623 ebenfalls Ratsherr. Nach seinem Tode,

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_02.djvu/095&oldid=- (Version vom 1.8.2018)