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der baseler Bibliothek fehlt. Richels Thätigkeit reicht nach den bekannten datierten Drucken bis zum Jahre 1482, in welchem er die lateinische Ausgabe des „Fasciculus temporum“ von Werner Rolewinck herausgab. Seine Nachkommen Wendel, Theodosius und Josias Richel (Rihel) waren in Straßburg thätig.

Nächst Martin Flach, dem spätern straßburger Drucker, von dessen Thätigkeit in Basel kein Werk auf die Nachwelt gekommen, und Leonhard Achates, der wohl kaum selbständig in Basel gearbeitet hat und als Wanderdrucker zu Venedig, Vicenza, St. Urso und Padua wiedergefunden wird, ist Eberhard Fromolt der folgende Typograph, von dem jedoch auch nur zwei Drucke aus dem Jahre 1481 bekannt geworden sind.

Ihm folgte der berühmte Johann Amerbach 1478 bis 1514. Er war 1444 in Reutlingen geboren, nicht 1434, wie Stockmeyer und Reber angeben.[1] Nicht bloß vorübergehend, wie Wenszler, Keßler u. a., hatte er auf Universitäten einige Vorlesungen gehört, er widmete sich der neuen Kunst vielmehr erst, nachdem er seine Studien beendet und unter dem Rektorat seines Lehrers und Freundes Johannes Heynlin de Lapide in Paris den Grad eines Magisters erlangt hatte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er eine Zeit lang Korrektor (Textesrevisor) bei Anton Koberger in Nürnberg. Von hier begab er sich nach Basel, wo er wahrscheinlich schon vor 1478 eine Druckerei errichtete, da er, wie erwähnt, bereits 1478 mit Wenszler die frankfurter Buchhändlermesse besuchte. Amerbach war im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts der größte gelehrte Drucker und Verleger in Basel und überhaupt einer der bedeutendsten seiner Zeit. Die Erzeugnisse seiner Pressen, für welche er sich zuerst der Antiqua statt der gotischen Schrift bediente, zeichnen sich besonders durch die Korrektheit ihres Textes aus, auf welche er als Gelehrter das Hauptgewicht legte. Namentlich verglich er die verschiedenen Handschriften, deren Herbeischaffung oft mit den größten Schwierigkeiten verbunden war, und lieferte jene kritisch verbesserten Ausgaben, vor allen der hervorragendsten Kirchenväter, welche seinen Ruf begründeten. In Basel trat Amerbach in einen Kreis ausgezeichneter Gelehrten ein, eines Beatus Rhenanus, Augustinus Dodo, Johann Conon, Franciscus Wyler und Konrad Pellikan, welche ihn bei seinen Arbeiten wirksam unterstützten. Den festesten Halt aber gewährte ihm sein früherer Lehrer, Johann Heynlin, der sich 1484 für immer nach Basel zurückgezogen


Fußnoten

  1. Beiträge zur vaterländischen Geschichte. Basel 1845. II, 169.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_02.djvu/052&oldid=- (Version vom 1.8.2018)