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d. h. von Fusts Tode 1466 an bis zu seinem eigenen Ableben, im ganzen 59 datierte, bis jetzt bekannt gewordene Drucke. Die meisten derselben sind Folianten, enthalten 50 bis 60 Zeilen in gespaltenen Kolumnen und zählen jeder im Durchschnitt etwas über 150 Blätter. Darunter sind theilweise auch neue Auflagen von Werken, welche bereits früher bei Fust und Schöffer erschienen waren, und besonders zu nennen „Clemetis V. Constitutiones cum Apparatu Joannis Andreae“ aus den Jahren 1467, 1471 und 1476; „Justiniani Institutiones cum Glossa“ 1468, 1472 und 1476; „St. Thomae de Aquino Expositio Sententiarum“ 1470; „Hieronymi Epistolae“ 1470; „Bonifacii VIII. Liber sextus Decretalium“ 1470, 1473 und 1476; „Gregorii IX. Decretales“ 1473 und 1479; „Joannis Torquemada Expositio Psalterii“ 1474, 1476 und 1478, und „Justiniani Codex“ 1475; endlich aber, wie bereits oben erwähnt, wiederholt das Psalterium. Außerdem druckte Schöffer auf Bestellung verschiedene Breviarien und Missale, so für Mainz 1483 und 1485, für Meißen 1485 und Breslau 1499. Seine Hauptthätigkeit dauerte übrigens nur von 1467 bis 1480. In diesen 13 Jahren erschienen bei ihm 34 Werke, während er von 1480 bis 1502, also innerhalb 22 Jahren, nur 15 Bücher verlegte. Am 28. März 1485 veröffentlichte er sein erstes in deutscher Sprache gedrucktes und mit Holzschnitten geziertes Buch: „Ortus Sanitatis, auff teutsch: Ein Gart der Gesundheit“. Am 21. Dezember 1502 erschien sein letzter Druck: die vierte Auflage des „Psalteriums“.[1]

Schöffer starb in Mainz, und zwar gegen Ende 1502 oder zu Anfang 1503. Am 27. März 1503 erschien das erste von seinem Sohn gedruckte Buch: „Mercurius Trimegistus“. Peter’s Tod fällt also kurz vor dieses Datum. Peter Schöffer war ein kleinlicher Charakter. Lediglich seine technische Schreibfertigkeit brachte ihn erst in Berührung mit der Buchdruckerkunst und mit Männern, welche hoch über ihm standen. Auf seinem Gebiete war er groß und leistete auch Vortreffliches; allein dieses Gebiet war eng begrenzt, indem er nur die Technik eines genialen Erfinders ausbeutete und hier und da vielleicht in Nebenpunkten verbesserte. Er konnte kaum Lateinisch sprechen und Griechisch nicht einmal lesen. So fehlte es dem ungebildeten und für ein Verlagsgeschäft jener Zeit schlecht vorbereiteten Manne an jeder Kenntnis der Litteratur, deren Vervielfältigung ihm Tausende eingebracht haben würde, und natürlich


Fußnoten

  1. Linde, A. v. d., Gutenberg. S. LVI.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_02.djvu/011&oldid=- (Version vom 1.8.2018)