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in den Vereinigten Staaten beigetragen und damit dem gewaltigen Umschwung den Boden geebnet, welchen unter dem Eindruck des Deutsch-Französischen Kriegs die Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten erfuhr. Ihre wissenschaftliche Bedeutung anerkannte die philosophische Fakultät der Universität Bonn dadurch, daß sie den Verfasser im Jahre 1868 zum Ehrendoktor ernannte.

In Newyork bekleidete Kapp auch von 1866 bis 1870 das Ehrenamt eines Mitglieds des Board of the Commissioners of Emigration.

Im Frühjahr 1870 kehrte er nach Deutschland zurück, nahm seinen Wohnsitz in Berlin und erwarb alsbald wieder das preußische Staatsbürgerrecht. Schon während des Kriegs bot sich ihm neue Gelegenheit zu gemeinnützigem Wirken. Die in Amerika gebildeten Hilfsvereine zur Pflege der Verwundeten und Unterstützung der Witwen und Waisen der Gefallenen ersuchten ihn um seine Vermittelung bei Verwendung der aufgebrachten reichen Gelder, zu welchem Zweck er in das berliner Centralkomitee eintrat. Sogleich nahm er dann regen Anteil an dem öffentlichen und politischen Leben. Er war kurze Zeit Stadtverordneter in Berlin und vertrat von 1872 bis 1878 und von 1881 bis 1884 als Mitglied der nationalliberalen, später der deutschfreisinnigen Partei den Wahlkreis Salzwedel-Gardelegen im Reichstage, von 1874 bis 1877 denselben Wahlkreis auch im preußischen Abgeordnetenhause. Daneben war er litterarisch zunächst auf demselben Gebiete, wie in Amerika weiter thätig, wobei er auch auf eine Berichtigung der deutschen Anschauungen über die amerikanischen Zustände hinwirkte.[1]

Seit dem Herbst 1877 hatte er sich in der „Geschichte des Deutschen Buchhandels“, zu deren Bearbeitung, wie S. VI fg. näher ausgeführt, der Börsenverein der Deutschen Buchhändler die Anregung gegeben hatte, eine neue Aufgabe gestellt, und dieses Werk bildete von Jahr zu Jahr mehr den alleinigen Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Thätigkeit; um sich ihm ausschließlich zu widmen, hatte er im Sommer 1884 auch abgelehnt, sich wieder um einen Sitz im Reichstage zu bewerben.[2] Wie diese Arbeit


Fußnoten

  1. Es erschienen: Friedrich der Große und die Vereinigten Staaten von Amerika (Leipzig 1871); Aus und über Amerika (2 Bde. Berlin 1876); Justus Erich Bollmann (Berlin 1880). Außerdem zahlreiche Abhandlungen in verschiedenen Zeitschriften.
  2. Zwei eingehende Lebensbeschreibungen Friedrich Kapps sind bald nach seinem Tode veröffentlicht worden: Friedrich Kapp, Gedächtnißrede von Georg von Bunsen (49. Heft der Volkswirthschaftlichen Zeitfragen. Berlin 1885), und Friedrich Kapp, von H. von Holst (im LV. Bande der Preußischen Jahrbücher. Heft III. S. 217–264).


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite XIV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_00.djvu/013&oldid=- (Version vom 1.8.2018)