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Verkehr mit der Historischen Kommission. In reichstem Maße hat diese dabei Gelegenheit gehabt, den Ernst und die strenge Gewissenhaftigkeit seines Arbeitens kennen zu lernen, den Eifer, mit welchem er sich in einen ihm zunächst fremdartigen Stoff einzuleben und zu vertiefen, dessen Besonderheiten sich zu eigen zu machen bestrebt war. Seine liebenswürdigen Eigenschaften machten diesen Verkehr zu einem wohlthuenden. Fern lag ihm der einseitige Gelehrtenstolz, der starr und selbstbewußt an der eigenen Ansicht, an der durch den eingeschlagenen individuellen Weg der Forschung gewonnenen Anschauung festhält. Gern war er im Gegenteil bereit, auf den Ausgleich der sich etwa entgegenstehenden Meinungen einzugehen und sich in demselben das anzueignen, was er als das Richtigere oder Begründetere anzuerkennen vermochte. Kapps unerwartet eintretender jäher Tod hat diese Beziehungen vorzeitig zerrissen. Aber den Freundesdank für die wohlthuenden Erinnerungen und für sein treues Arbeiten glaubte die Historische Kommission dem Verstorbenen nicht besser abstatten zu können, als dadurch, daß sie für den Abschluß des unvollendet gebliebenen ersten Bandes eintrat, und zwar zu einem Teil mit ihren eigenen Kräften: durch Geh. Hofrat Professor Dr. Fr. Zarncke und durch Dr. Albr. Kirchhoff.

Als Friedrich Kapp von der Arbeit abgerufen wurde, hatte er das erste, dritte und fünfte bis siebente Kapitel beendet; aber nur das fünfte bezeichnete er als völlig druckreif. Für die andern war der Abschluß der Arbeit nur ein vorläufiger; sie waren noch einer Schlußrevision zu unterziehen. Am zweiten Kapitel fehlte der verhältnismäßig nicht sehr bedeutende Schlußteil, für welchen jedoch das Material fast vollständig bereit lag. Dem achten Kapitel mangelte die zweite größere Hälfte, sowie der Zusammenschluß mit dem fast fertigen Anhang. Andeutungen hierfür, sowie für die Erläuterung der zu diesem Kapitel gehörigen graphischen Tafeln fanden sich im Nachlasse nicht vor; nur eine kurze Disposition von vier Zeilen gab einen schwachen Fingerzeig dafür, wie der Verfasser sich den Abschluß des Kapitels im allgemeinen vorgestellt hatte. Ebenso waren das neunte und zehnte Kapitel noch unvollendet; doch war für sie wenigstens das Material in sehr reichhaltigen Aktenauszügen größtenteils vorhanden. Zu diesen Lücken der Arbeit ist es dagegen nicht zu zählen, daß in dem ersten Bande Leipzigs, seiner Stellung und seiner Messe nur nebenher gedacht wird. Es lag vielmehr

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite IX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_00.djvu/008&oldid=- (Version vom 1.8.2018)