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und Brandt, 5 aus Pirna), 11 Drechsler (je 2 aus Großenhain, Meißen, Pirna, 3 aus Freiberg, je 1 aus Hainichen und Bischofswerda), 10 Posamentierer aus Freiberg, 1 Strumpfhändler aus Pirna, 21 Zeughändler (8 aus Freiberg, 5 aus Frankenberg, 3 aus Kamenz, 2 aus Pirna, je 1 aus Großenhain, Roßwein, Reichenberg in Böhmen), 1 Sensenschmied aus Freiberg, 10 Holzgefäßhändler und 8 Klempner. Außer diesen auf dem Altmarkte sitzenden Fremden befanden sich auf dem Neumarkte 2 Wurzel- und Pulverhändler aus Schwarzenberg und Kamenz, 3 Wachholdersafthändler aus Kamenz, 4 Federhändler (3 aus Kamenz, 1 aus Elstra), 4 Korbmacher mit Handkörben, je 2 aus Zwickau und Glauchau), 1 Serpentinsteinhändler aus Zöblitz und 1 Händler mit gewirkten Weiberröcken aus Öderan[1].

Eine Zeit lang blieb es bezüglich des Strietzelmarktes bei den bisher üblich gewesenen Einrichtungen, ohne daß eine Änderung derselben wieder versucht worden wäre. Daher ist auch bis 1716 von wichtigeren Vorkommnissen nichts zu berichten; höchstens verdient folgender kleine Zwischenfall eine Erwähnung. Weil trotz des am 24. September 1706 mit Karl XII. abgeschlossenen Friedens zu Altranstädt die Schweden, welche bis in die nächste Umgegend von Dresden vorgedrungen waren, dieselbe noch lange nicht verließen, so erschien es zweifelhaft, ob in dem genannten Jahre der Strietzelmarkt abgehalten werden dürfe. Um darüber Gewißheit zu erlangen, hatten sich die 2 Obermeister der hiesigen Nadlerinnung zum Gouverneur von Dresden, dem Grafen von Zinzendorf begeben und um Auskunft gebeten, welche ihnen durch den Oberstleutnant Hildebrand zu teil wurde. Durch ein Mißverständnis entstand aus der den Innungsgenossen überbrachten Mitteilung bei einigen derselben die Meinung, als wünsche der Gouverneur, daß die Marktbuden alle Abende weggerissen werden sollten. Daraufhin hatten sich 3 Nadler an einen Advokaten gewendet, von ihm ein Schreiben aufsetzen und dasselbe im Namen der ganzen Innung an den Gouverneur abgehen lassen. Derselbe fühlte sich beleidigt, weil in der Zuschrift allem Anscheine

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Adolf Hantzsch: Geschichte des Dresdner Christmarkts. , Dresden 1888, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dresdner_Christmarkts.pdf/16&oldid=- (Version vom 12.9.2022)
  1. C. XXX. 16 Vol. II Bl. 77-79.