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des hiesigen Töpferhandwerks unterm 1. Dezember 1697 rund ab, „weil die frembden Töpfer in langer possession seien und dieselben viele Jahr her auf dem so genannten StrizelMontag Kindergefäße feil gehabt hätten“[1]. Dieser Ratsbeschluß war nicht zum geringsten Teile auch durch eine vom 24. November 1697 datierende Eingabe der Dippoldiswalder Töpfer herbeigeführt worden. Dieselben hatten darum gebeten, sie auch fernerhin zum Feilhaben ihrer Waren am Strietzelmontage in Dresden zuzulassen, weil sie und ihre Vorfahren „von undenklichen Jahren her gleich andern Landt Meistern der Töppfer von umliegenden Städten solcher Freyheit sich gebrauchet und ihnen niemahls einig Verboth geschehen, auch die Dreßdnischen Meister der Töpfer solches iederzeit unhinderlich gestattet hätten“[2].

Infolge der noch immer nicht aufhörenden Klagen der hiesigen Gewerbtreibenden über Beeinträchtigung ihrer Interessen durch Fremde gelangte der Rat schließlich zu der Überzeugung, daß in den bestehenden Verhältnissen bezüglich des Strietzelmarktes eine Änderung angebahnt werden müsse. Er wandte sich daher unterm 7. Dezember 1698 an den Landesherrn und bat ihn, er möge, um die hiesigen Verkäufer nicht zu sehr schädigen zu lassen, den Fremden ein Ziel und Maß setzen, also, daß von den aus verschiedenen Orten anherkommenden Pfefferküchlern, Töpfern, Zeughändlern, Drechslern, Goldschmieden nicht mehr als einer, von den Bortenwirkern und Schnürkrämern aus Freiberg etwa 2 und von den Blechleuten etwa 6 zugelassen würden. Dadurch verringere sich die Zahl der Fremden, bis diese nach und nach endlich „gar abgestorben“ seien[3]. Begründet wurde diese Bitte durch eine kurze Darstellung der Entwickelung des Strietzelmarktes, worin es heißt: „Wir finden in vorigen Actis soviel Nachricht, daß von ao: 1650-1670, da die Stadt an Einwohnern zuzunehmen angefahen, hingegen weder der Crämer so gahr Viel noch die manufacturen sonderbar allhier gewesen, man die Ankunfft der Frembden Verkäuffer

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Adolf Hantzsch: Geschichte des Dresdner Christmarkts. , Dresden 1888, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dresdner_Christmarkts.pdf/14&oldid=- (Version vom 12.9.2022)
  1. C. XXX. 28 Bl. 109.
  2. Ebenda Bl. 113.
  3. C. XXX. 24 Bl. 14.