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fortgesetzten Streitigkeiten zwischen hiesigen und auswärtigen Verkäufern.

Die Differenzen kamen zum Teil dadurch wieder in Fluß, daß 1694 Gold- und Silberarbeiter aus Pirna und Meißen auf dem Dresdner Strietzelmontag erschienen und feil hielten. Die deshalb von den hiesigen Handwerksgenossen beim Rate vorgebrachte Beschwerde hatte jedoch ebensowenig Erfolg als eine neue Eingabe vom Jahre 1696, und da das Prozessieren mit den Fremden teuer zu werden und doch nutzlos zu sein schien, fügten sich die Dresdner Gold- und Silberarbeiter und erklärten unterm 27. Januar 1697, mit dem Besuche auswärtiger Verkäufer einverstanden zu sein, wenn sie nur einen Tag feilhalten dürften[1]. Kaum war diese Differenz beigelegt, als „sämbtliche Meister des Töpfferhandwergs in Neu- und Alten-Dreßden“ sich beim Rate darüber beklagten, daß die Töpfer aus Radeburg, Pirna, Meißen und Dippoldiswalde eine große Menge von „heiligen Christ- oder Kindergefäßen anhero zu bringen pflegten, aber solches zu thun nicht befugt seien.“ Da nun die Dresdner Töpfer zur Weihnachtszeit in den genannten Orten auch nicht feil halten durften, so baten die Kläger den Rat, dies den fremden Töpfern für die erwähnte Zeit in hiesiger Stadt auch zu verbieten[2]. Auf etwaige Rechte konnten sich die hiesigen Töpfer bei ihrem Vorgehen umsoweniger stützen, als ihre unterm 24. Februar 1631 vom Rate konfirmierten Innungsartikel u. a. auch folgende Bestimmung enthielten: „Ebenmäßig sollen auch die Strietzel Montage, wie vor Alters hergebracht, nur zur Christbescherung vor die Kinder kleine Puppenwaaren zu Pfennigen, drei Hellern und dergleichen (von auswärts) anher gebracht, auch länger nicht denn anderthalb Tag, nämlich Sonntags nach der Predigt und Montags den ganzen Tag feil gehabt werden; von großen Schüsseln, Krügen, Töpfen, Kacheln und dergleichen Waaren aber nichts zugleich mit feil gehabt noch verkauft werden, jedesmal bei Verlust derselben Waaren und Strafe eines Thalers[3].“ Der Rat schlug daher die Bitte

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Adolf Hantzsch: Geschichte des Dresdner Christmarkts. , Dresden 1888, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dresdner_Christmarkts.pdf/13&oldid=- (Version vom 12.9.2022)
  1. C. XXX. 20 Bl. 1-4.
  2. C. XXX. 28 Bl. 109.
  3. C. XXX. 92 Bl. 17.