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Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges

schicken, der mit einer großen Mannschaft aus holsteinischen Einwohnern gebildet, an der Eider stehe und nur auf Nachricht warte, um über den Fluß zu setzen und die Feinde im Rücken anzugreifen. Auf diese Weise müßte ihnen der Sieg mit Gottes gnädiger Hilfe gewiß sein. Breida Rantzau war der erste und vornehmste im Kriegsrat der Feldherrn, nicht allein wegen seines Alters, sondern mehr noch wegen seines scharfen Verstandes und seiner Beredsamkeit. Im Kriegswesen stand sein Ruhm allerdings weniger hoch, da er nämlich während der Belagerung der friesischen Stadt Dam durch den kaiserlichen Oberst Georg Schenk, von König Christian mit der Entsetzung beauftragt, sich hatte gefangen nehmen lassen. Ebenso war er als Befehlshaber in einem Kriege Dänemarks gegen Lübeck in die Hände des Grafen von Oldenburg gefallen. Der Oberfeldherr blieb dessenungeachtet bei seiner Ansicht und fand damit die Zustimmung des Königs und der Herzöge. Beim Verlassen der Versammlung meinte Breida Rantzau, der Ausgang würde lehren, wer den besten Rat erteilt hätte und Recht behielte. So ward denn auf der Fürsten Befehl der Beschluß gefaßt, Johann Rantzaus Plan auszuführen und zur Bestürmung Meldorfs zu schreiten. Alles Gepäck unter der Bedeckung von 1000 Mann Fußvolk und 40 Reitern sollte im Lager zurückbleiben. 2000 Mann sollten nach der Thielenburg aufbrechen und Blankenburg mit 200 Reitern ihre Flanken decken. Dieselbe Mannschaft wurde nach Hamme beordert, unter Anführung eines Hauptmannes, der in Blankenburgs Diensten stand. An beiden Stellen sollte eine Stunde vor dem Sturm auf Meldorf ein Angriff geschehen, damit die Feinde in mehrseitige Gefahren verwickelt und ihre Kräfte auf diese Weise geschwächt würden. Johann Rantzau hatte sich in dieser Berechnung auch nicht getäuscht. Kaum hatten die Besatzungen auf der Thielenburg und in Hamme das Anrücken der Feinde bemerkt, als sie durch Alarmfeuer sich gegenseitig von der Gefahr unterrichteten und Unterstützung und Verstärkung verlangten. 20 000 Mann, mit Brücken und Schutzdächern versehen, unter Anführung von Schonwesius, Reimar von Valde und Waltherthumbius, drangen darauf von

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Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges. Heider Anzeiger G. m. b. H., Heide 1914, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dithmarscher_Krieges.djvu/072&oldid=- (Version vom 17.4.2023)