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Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges

Rossen bespannt, auf die Reise, so daß er beim Anblick der bewaffneten Begleitung des Königs eher Ursache haben konnte, für sich zu fürchten. Nach beendeter Zusammenkunft trennten sich die Fürsten im besten Einvernehmen. Herzog Adolf begab sich nach Rendsburg, Herzog Johann auf seine Burg Gottorp, und beide betrieben die Rüstungen zum Kriege auf ihre Weise. Der König aber reiste mit seinem Kanzler Heinrich Rantzau nach Segeberg, der als Statthalter hier die königliche Burg inne hatte. Zwei Tage verweilte er als Gast bei Heinrich Rantzau und brach dann mit Zurücklassung seiner ganzen Bedeckung, nach Kolding in Jütland auf, wohin er den Adel aus Fünen berufen hatte. Er sollte sich daselbst mit Pferden und Fußvolk stellen. Der König nahm die Musterung der Mannschaften ab, dankte dem Adel, seinem Rufe Folge geleistet zu haben, und versicherte, daß er nur im Falle der dringendsten Not die erbetene Hilfe in Anspruch nehmen werde. Vorläufig beabsichtigte er nur, sich den Rücken zu decken und alle nötigen Vorsichtsmaßregeln zu treffen. Dann inspizierte er das Lagergerät und die zum Marsch und zum Kriege erforderlichen Werkzeuge und Waffen, die auf sein Geheiß in Kolding aus verschiedenen Teilen des Reiches vereinigt waren. Am Tage vor Pfingsten kehrte er nach Segeberg zurück. In derselben Woche hatte die Aushebung der Reiterei und eines großen Teiles des Fußvolkes stattgefunden. Die Söldner unter dem Oberbefehl der Obristen Wolfgang Schonvesius und Reimer von Valde wurden während der Festtage gemustert. Als der König auf seiner Reise nach Kolding in Gottorp vorgesprochen hatte, war unter den Fürsten vereinbart worden, am Mittwoch nach Pfingsten eine Zusammenkunft in Hohenwestedt zu halten. Der König begab sich drei Tage vorher nach Neumünster, um dem Versammlungsorte näher zu sein. Am Tage vor der Zusammenkunft musterte er seine Leibwache und verteilte Belohnungen. Zum Fahnenträger ernannte er einen Dänen vom Adel mit Namen Georg Rautenus. Zum Obersten der Leibwache setzte er den Dänen Johann Trucius ein und verlieh ihm den Titel Marschall. Zu dessen Stellvertreter aber berief er den Holsteiner Joachim Brockdorff. Unter dieser

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Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges. Heider Anzeiger G. m. b. H., Heide 1914, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dithmarscher_Krieges.djvu/064&oldid=- (Version vom 17.4.2023)