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Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges

dem Beinamen Luscus und Paul,[1] den Sohn des Oberfeldherrn. Den Feldherrn wurden sogenannte Quaestores beigeordnet, welche die Finanzverwaltung hatten und sich stets in der Begleitung der Vertrauensmänner befanden. Heinrich Rantzau zahlte im Auftrage des Königs zur Anwerbung von Soldaten zunächst 1500 Taler, da eine grössere Summe in der Eile nicht aufzubringen war. Nun wurde zur Wahl von Kriegsräten geschritten, deren Aufgabe es sein sollte, die Oertlichkeiten zu besichtigen, die Absicht der Feinde auszukundschaften, die Auszahlung des Soldes zu besorgen, die Gefangenen anzunehmen und die gerichtlichen Untersuchungen zu leiten, kurz, auf alles, was den glücklichen Fortgang des Krieges befördern könnte, Acht zu haben, damit die mit der eigentlichen Leitung des Krieges Beauftragten nicht zu oft in ihrem Geschäfte unterbrochen würden. Zu Kriegsräten waren die edelsten und verdienstvollsten Männer der Ritterschaft gewählt worden. Zunächst Johann Rantzau, ferner sein Sohn Heinrich, Breida, Christoph und Moritz Rantzau, Bertram und Benedikt von Ahlefeld, Holger Rosenkrantz, Bertram von Sehestedt. Zur Beratung zogen sie hinzu Wolfgang Sonvesius, Wilhelm Waltherthumbius, Reimarus von Walde und einen älteren Obersten Christoph von Wrisberg, der sich in der Schlacht bei Drakenburg hervorgetan hatte. In Betreff der Werbung ward beschlossen, daß die Städter und Landbewohner nicht übermäßiger als nötig beschwert werden sollten. Dieser Beschluß wurde gefaßt, weil man fürchtete, daß sich mehr Freiwillige als man wünschte, von Ruhmsucht getrieben, dem Kriege anschließen würden. Trotz der scharfen Sichtung der Angeworbenen befanden sich schließlich doch über 500 Freiwillige im Lager unter Anführung von Jakob Blankenburg und Askamus von Halle. Ferner wurde bestimmt, daß kein holsteinischer Einwohner und Ackerbauer mit nach Dithmarschen zöge. Vielmehr sollten alle für den Fall eines unsicheren Schicksals und zweifelhaften Ausgang des Krieges zum Schutze der Grenzen zurückbleiben. Nikolaus Rantzau, Amtmann von

  1. Paul Rantzau war der Vater von Josias Rantzau, der 1650 als maréchal de France starb.
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Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges. Heider Anzeiger G. m. b. H., Heide 1914, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dithmarscher_Krieges.djvu/058&oldid=- (Version vom 17.4.2023)