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Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges

folgende Verordnung. Adolf sollten die Kosten seiner bisherigen Rüstungen vergütet werden, sobald die erste Aushebung stattfände. Die Rückerstattung der bereits bezahlten Gelder dürfe nur auf Ausstellung einer eigenhändigen Bescheinigung geschehen. Die Kosten wurden auf 200 000 Taler geschätzt. Dabei waren jedoch die Gelder übergangen, die man den Soldaten bei ihrer Werbung als Handgeld gegeben hatte. Sie sollten bei der ersten Soldzahlung abgezogen werden. Sobald der Beitrag zu den Kosten bezahlt worden, sollte alles mit gemeinsamen Mitteln beschafft werden. Falls sie Dithmarschen besiegen und erobern würden, sollte das Land in drei gleiche Teile geteilt und durchs Los entschieden werden, welcher Teil einem jeden von ihnen zufalle. Bauern und Untergebene, die durch Plünderung oder Feuersbrünste Schaden erlitten, sollten keine Entschädigung erhalten. Keiner solle überhaupt Genugtuung dem andern schuldig sein. Jeder habe für sich selbst herzukommen. Unter solchen Vereinbarungen schlossen sie ein Bündnis auf Schutz und Trutz und begannen sofort die nötigen Anstalten zum Kriege zu treffen. Auf einstimmigen Beschluß war zunächst Johann Rantzau zum obersten Feldherrn des ganzen Krieges erwählt. Seine große Tapferkeit und Charakterstärke, seine Einsicht und Tüchtigkeit im Kriege befähigten ihn vor allem andern zu diesem wichtigen Posten. Er übernahm die Würde trotz seines vorgerückten Alters. Bertram Sehestedt, der zu seinem Unterfeldherrn ernannt wurde, schlug das Amt aus, weil er fürchtete, nicht in allen Punkten mit dem Oberfeldherrn übereinstimmen zu können. An seiner Stelle erwählte Johann Rantzau Franz von Bülow, der, obwohl ein Ausländer, mit dem holsteinischen Adel verschwägert und vor kurzem in königliche Dienste getreten war. Die Fürsten bestätigten unverzüglich seine Wahl und ernannten Männer aus ihrem Gefolge, die die Aushebung von Reiterei und Fußvolk besorgen und den Soldaten nach Kriegsbrauch den Fahneneid abnehmen sollten. Der König ernannte Nikolaus Rantzau, Amtmann auf Steinburg, und seinen Minister Holger Rosenkranz. Herzog Johann wählte Otto von Thienen und Caspar von Buchwaldt. Graf Adolf ernannte zwei Rantzaus, Nikolaus, mit

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Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges. Heider Anzeiger G. m. b. H., Heide 1914, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dithmarscher_Krieges.djvu/057&oldid=- (Version vom 17.4.2023)