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Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges

selbst beim Könige überzeugen, daß er nur freundschaftliche Gesinnungen gegen seine Nachbarn hege. Die Gesandtschaften, die zwecks Erforschung der Kriegsrüstungen ausgeschickt waren, beschlossen, sich lieber an den Bischof als an den Statthalter Heinrich Rantzau zu wenden. Sie waren der Meinung, daß Heinrich Rantzau wegen der Niederlage, die auch seine Vorfahren in Dithmarschen erlebt hatten, feindlich gegen die Dithmarscher gesinnt und jedenfalls im Einverständnis mit den Plänen Adolfs, dessen vertrauter Freund und Genosse er am Hofe Karls V. gewesen war, sein müßte.

Unter solchen Verhältnissen kam Bertram Sehestedt, dessen wir vorhin gedachten, in Bordesholm, einem Kloster jener Gegend, mit Johann Rantzau zusammen. Er teilte mit, daß Herzog Adolf nach genauer Prüfung seiner Ratschläge ihm gefolgt sei und dem Könige und seinem Bruder Johann in einem Briefe verheißen habe, wenn sie mit vereinten Hilfsmitteln und vereinten Streitkräften gegen die Dithmarscher zu Felde ziehen würden, so sei er bereit, ihnen zwei Drittel des eroberten Dithmarscherlandes abzutreten, jedoch mit der Bedingung, daß sie sich auch an den Kosten der bisherigen Rüstungen beteiligen sollten. Dazu kamen noch einige andere Bedingungen von geringerer Bedeutung. Den Vertrag kündigte er dem Bischof zu Lübeck und seinem Sohne Heinrich Rantzau mit und trug ihnen auf, dafür zu sorgen, daß der König auf das Anerbieten seines Oheims eingehe und seine Truppen mit denen Herzog Adolfs zusammen rücken lasse. Nach einer nochmaligen Beratung entschloß man sich folgendermaßen: Der Statthalter Heinrich Rantzau sollte dem König in einem Briefe die ganze Sachlage möglichst deutlich auseinandersetzen, der Bischof dagegen persönlich nach Dänemark reisen und beim Könige vorstellig werden, daß es Ehrensache sei, an dem Kriege teilzunehmen. Johann Rantzau betrieb, obwohl der Vertrag noch nicht abgeschlossen war, die Anwerbung von Soldaten durch den Grafen Anton von Oldenburg. Auch Johann Barner, Burgvogt zu Pinneberg, einem würdigen Greise von ausgebreiteter Kriegserfahrung, bot er Geld zur Anwerbung von 300 Reitern. Mit dem Gelde pflegten die Reiter gedungen zu werden, nachdem

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Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges. Heider Anzeiger G. m. b. H., Heide 1914, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dithmarscher_Krieges.djvu/055&oldid=- (Version vom 17.4.2023)