Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges | |
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Billung hatte nicht allein im Kriege sich Ruhm erworben, sondern auch im Frieden sich ausgezeichnet. Anfangs Oberst einer Truppenabteilung, stieg er bis zum Oberbefehlshaber des Heeres und in Anerkennung seiner Verdienste betraute ihn Otto mit der Verwaltung und Herrschaft jener Provinzen. Er und seine Nachkommen regierten hier 150 Jahre. Dann wurde Graf Adolf von Schauenburg mit dem Herzogtum Holstein belehnt. Dies geschah um das Jahr 1131 nach Chr. Geb. 329 Jahre später, nach dem Erlöschen der Grafen von Schauenburg wurde König Christian I. von Dänemark zum Herzog gewählt. Er stammte aus dem alten erlauchten Hause der Grafen von Oldenburg. Da er ein Nachkomme, Sohn der Schwester Adolfs, des letzten Herzogs von Holstein war, kam er in Besitz des Reiches seines Onkels und nahm seinen Titel mit in den seinigen auf. Durch Auszahlung einer Summe Geldes fand er diejenigen ab, die auch mit dem Schauenburger Hause verwandt waren und Anrecht auf die Herrschaft hatten. Seine Nachkommenschaft regiert jetzt in Dänemark, Holstein, Schleswig, Dithmarschen und Norwegen.
Den Stammbaum des Hauses lassen wir für diejenigen, denen er unbekannt ist, nachfolgen.
Wie viele und große Veränderungen und Wechsel der Verhältnisse durch die häufigen Einfälle benachbarter Völker diese Gegenden getroffen haben, wie viele verschiedene Herren das Land innegehabt, zu welcher Zeit das alles geschehen, das auszuführen würde für unsere Zwecke zu weitläufig sein. Unser Plan war, uns mit den ältesten Bewohnern der cimbrischen Halbinsel bekannt zu machen, ihren Sitten und Gewohnheiten nachzuspüren, und darin glauben wir dem vernünftigen Leser Genüge getan zu haben. Vollständigere Angaben finden sich in den Werken guter Schriftsteller und Annalen und können also dort von jedem nachgesucht werden.
Wir kommen jetzt wieder auf das Land der Dithmarscher zurück und wollen verfolgen, was wir versprochen haben. Dithmarschen erstreckt sich also sieben Meilen in die Länge, etwas weniger in die Breite und ist der Länge nach von der Natur stark befestigt. Von Osten wird es durch die breite Eider geschützt,
Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges. Heider Anzeiger G. m. b. H., Heide 1914, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dithmarscher_Krieges.djvu/032&oldid=- (Version vom 16.4.2023)