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Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3

Horrweiler gehörte zum kurpfälzischen Oberamt Stromberg.

12) Jugenheim, zwei Stunden vom Kantonshauptort Oberingelheim gelegen, mit 550 Einwohnern, die alle bis auf 60 Juden und etliche Katholiken, evangelischer Religion sind. Es hat eine schöne Kirche, Pfarr- und Schulhaus. Seine Gemarkung, in einer freundlichen Umgebung, liefert Wein, Früchte und Obst im Ueberflusse. Von dem Ort führte eine adeliche Familie den Namen, und im Jahre 1397 war ein Johann von Jugenheim Richter in Mainz und zugleich Konservator des in der Stadt am Rhein gelegenen heiligen Geist-Hospitals[1]. Im Jahre 1369 verkaufte ein Edler Otto Herr von Ochsenstein dem Ritter Conrad Lantschaden, was er Rechtens habe zu Jugenheim halber[2]. Der Ort gehörte bis in die neuesten Zeiten dem fürstlich nassauischen Hause Saarbrücken.

13) Mombach oder Mumbach, ein katholisches Pfarrdorf mit einer dem heiligen Nicolaus geweihten Kirche. Der drei Stunden vom Kantonshauptort Oberingelheim entfernte Ort liegt in einer sandigen Ebene in kleiner Entfernung vom Rhein, eine Stunde unterhalb Mainz. Der Theil der Gemarkung nach dem Rhein ist durch den Fleiß der Einwohner, obschon alles Sand ist, zu einem großen Gemüsegarten umgeschaffen, mit dessen Erzeugnissen der Markt zu Mainz täglich versehen wird. Hinter dem Ort ist dagegen ein Wald von Steinobst und hinter diesem ein Fichtenwald. An der Grenze dieses Fichtenwaldes entspringt eine starke Quelle, wovon im Ort ein Röhrbrunnen die Bewohner mit gutem Wasser versieht.


  1. Gudenus Cod. dipl. III. 997.
  2. Gudenus Q. c. V. 671.
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Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3. Mainz 1847, Seite 460. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_Stadt_Mainz_3_460.jpg&oldid=- (Version vom 28.11.2016)