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Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3

verlieh[1]. Ein Theil des Zehnten der Gemarkung von Hechtsheim muß jedoch einem Probst des mainzer Victorstifts Namens Conrad, gehört haben, indem dieser solchen nach einer Urkunde vom Jahre 1185[2] mit einigen Weinbergen in Laubenheim seinem Stift schenkte. Im Jahre 1253 nahm der Erzbischof Gerhard von Mainz dem Kloster Dissibodenberg diesen Zehnten und gab ihn dem hiesigen Liebfraustift, verlieh dagegen dem Kloster den dem Liebfraustift gehörigen, in dem ihm nahe gelegenen Odernheim mit allen Zubehörungen[3]. Doch sollte die Hälfte dieses Zehntens der Richter Godebold und seine Frau Elisabeth lebenslänglich in Genuß behalten. Der Abt Otto, der Prior Walter und der Konvent des Klosters gaben ihre Einwilligung durch eine besondere Urkunde[4]. Das Liebfraustift zu Mainz blieb bis zu seiner Aufhebung im Jahre 1802 im Besitze dieses Zehntens. Die Pfarrei des Orts gehörte zur Präbende des Custos des Liebfraustifts auf dem Felde. Er selbst versah sie im nahen bei dem Stift gelegenen Ort bis zum Jahre 1279, wo das Stift bewilligte, daß er sie durch einen Stiftsvikar versehen lassen dürfe, der dafür 20 Malter Korn, ein Fuder Wein, ein Mark kölnische Heller, das Opfergeld und den kleinen Zehnten erhalten, dagegen die Parochianen für das Opfergeld und den kleinen Zehnten jährlich dem Custos noch weiters 12 Malter Korn zur Erntezeit liefern, sonst aber alle nicht genannten Gefälle,


  1. Die Stiftungsurk. in Gudenus Cod. dipl. I. 37.
  2. In Joannis rer. Mog. II. 590 und im Auszug in Würdtwein Nov. subs. dipl. III in praef.
  3. In Joannis a. a. O. 657, 658.
  4. Ist ungedruckt.
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Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3. Mainz 1847, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_Stadt_Mainz_3_200.jpg&oldid=- (Version vom 20.11.2016)