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Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3

Lehngüter zu Gonsenheim 1000 Rthlr. aufnehmen zu dürfen. Im Jahre 1401 muß ein drei Morgen großer Weingarten mitten im Dorf neben der Kirche gewesen sein, den damals das hiesige St. Peterstift verliehen[1].

Die Gemarkung ist größtentheils Sand, aber durch den Fleiß der Einwohner vortrefflich angebaut, und der Gartenbau unweit dem Ort in dem Thal, wo die Gonz fließt, im größten Flor. Diesen verdanken sie hauptsächlich dem vielen Dünger, den sie aus Mainz dahin führen. Sie sind dadurch in den Stand gesetzt, ihre Gartengewächse täglich nach Mainz zu Markt zu bringen. Durch diesen starken Gartenbau sind jetzt die Gonsenheimer gleichsam geborne Gärtner und der Morgen ihres Gartenfeldes wird zu mehreren tausend Gulden bezahlt.

Die Hoheit über den Ort kam mit der über das nahe Finthen an das Domkapitel zu Mainz und von diesem zur Präbende seines ersten Prälaten, des zeitlichen Domprobsten, der sie durch seinen Amtmann zu Mainz verwalten ließ.

8) Harxheim, nach der gemeinen Aussprache Harschheim, Harschem, ein mittelmäßiges Dorf, 21/2 Stunde von Mainz und eine halbe Stunde von Ebersheim und Gaubischofsheim, mit einer dem heiligen Laurentius geweihten Simultankirche und 400 Einwohnern. Schon unter Karl dem Großen sind dem Kloster Lorsch allda mehrere Aecker und Weinberge geschenkt worden und es hieß Harasheim in den Jahren 767, 771, 772, 773[2], Haresheim im Jahre


  1. Aus dem peterstiftischen Präsenzkopialbuch. Fol. 84. Peter von Köln, Pfarrer zu Gonsenheim, war Zeuge bei der Verleihung.
  2. Cod. Lauresh. Nr. 915, 916, 917, 918.
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Karl Anton Schaab: Geschichte der Stadt Mainz. Band 3. Mainz 1847, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_Stadt_Mainz_3_198.jpg&oldid=- (Version vom 9.10.2016)