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zu erhalten, im Jahre 1517 an den Papst, welcher erlaubte, statt dieses Nonnenklosters ein Mönchskloster zu gründen, und dieses ward ein Kloster des Franziscaner-Ordens und wurde in Lunden 1517 errichtet.

Bald zeigte sich wieder ungünstiges Vernehmen mit Holstein, und es kam 1518 so weit, daß ein Landesbeschluß alles holsteinische Geld in Dithmarschen verbot und nur die Münze der Hansestädte anerkannte; denn Dithmarschen selbst hat nie Münze geprägt. 1520 erneuern die Dithmarschen wieder ihren Vertheidigungsbund mit Lübeck auf 8 Jahre und 1523 nähern sie sich Holstein durch einen Vertrag.




Fünfter Abschnitt.
(1524–1559.)


Das folgende Jahr 1524 war bedeutend und unvergeßlich für Dithmarschen: durch den Anfang der Reformation, die sich freilich durch eine blutige That erst begründen mußte. Der nächste Urheber derselben war der jüngere Nicolaus Boie, Prediger zu Meldorf; er war 1524 von Wittenberg zurückgekehrt, wo er Luther selbst gehört hatte. Er ruft den Heinrich Möller aus Zütphen, dessen Bekanntschaft er in Bremen gemacht; der erscheint am Ende November und predigt in Meldorf mit vielem Beifall[1]. Viele neigen sich zu der neuen Lehre hin, aber eben der große Beifall ist es, der auch eine Gegenparthei aufregt. Die Achtundvierzig werden in dieser Hinsicht angegangen, können aber nicht recht zum Beschlusse kommen, denn unter ihnen selbst ist Zwiespalt; auch stößt ihr


  1. Jahrbuch Schleswig-Holsteinisch-Lauenburgischer Landeskunde III, 42.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/120&oldid=- (Version vom 14.6.2018)