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Zeit bestand. Ein Theil der Beute ward auch zum Bau einer Kapelle, nämlich der zu St. Annen, angewandt[1].

Da nun in so außerordentlichem Grade jener Heereszug mißlungen war, so fanden es die Fürsten und Herren für gut, einen Vertrag mit den Dithmarschen im Mai 1500 abzuschließen, der im Wesentlichen nur eine Erneuerung der früheren Verträge enthielt. Wie die Jahre aber weiter gingen, zeigte es sich, daß der Eroberungsplan nicht aufgegeben war, und die Feindseligkeiten beginnen wieder. Von holsteinischer Seite fordert man einen Zoll, gegen die früheren Verträge, wohingegen die Dithmarschen ernstliche Maßregeln treffen und sich mit den Lübeckern eng verbinden.




Vierter Abschnitt.
(1500–1524.)


Im Jahre 1506 stirbt Wolf Isebrand. auf dessen Rath jene Schanze, des Landes Schutz, aufgeworfen ward, und wird in dieser Schanze begraben. – Die Dithmarschen aber, die im Kampf so treu zusammenhielten, waren im Frieden nicht von derselben Einigkeit beseelt; wir sehen innere Zwistigkeiten aufkommen, und sogar in Kampf ausbrechen, wobei sogar 1510 einmal die Achtundvierzig von der Landesversammlung abgesetzt werden. – 1511 beschließt man Meldorf nach der neuen Kriegsweise zu befestigen, wodurch man wohl einen Fehlgriff beging: denn die nothwendige Folge dieser Befestigung war die Zersplitterung der dithmarsischen Macht, statt daß man früher sich in den Hammen zusammenfand.

Mit dem Nonnenkloster wollte es, wie gesagt, nicht recht gehen, und daher wandte man sich, um die Lösung des Gelübdes

  1. ?
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/119&oldid=- (Version vom 19.6.2018)